Wenn wir die Religion des Islam erwähnt, ist Frieden das Wort, das einem zuerst einfällt. Das Wort Islam wird abgeleitet von dem Infinitiv ‘sa-la’ma’, der die Wurzel fürsalambildet, was Frieden bedeutet. Islam ist eine Lebensweise, die Frieden, Würde, Respekt, Toleranz, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit liefert, und alle diese Eigenschaften, die mit Ruhe (und Gelassenheit) einhergehen, die durch die Hingabe zu Gott kommen. Vielleicht ist die großartigste dieser Eigenschaften die Barmherzigkeit. Sie ist eines der hauptsächlichen Themen durch den Qur´an hindurch. “Und wahrlich, Wir hatten ihnen ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen darlegten als Richtschnur und Barmherzigkeit für die Leute, die gläubig sind.”(Quran 7:52) Barmherzigkeit ist diese ätherische Eigenschaft, die Sanftmut, Frömmigkeit, Pflege, Zuneigung, Liebe und Vergebung verkörpert. Wenn diese Eigenschaften in dieser Welt erkennbar sind, sind sie eine bloße Wiederspiegelung der Barmherzigkeit Gottes gegenüber Seiner Schöpfung. Gott sagte deutlich, dass der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, eine Barmherzigkeit für die gesamte Schöpfung war, nicht nur für seine Familie und Freunde oder die arabische Nation oder die Menschen des 7.Jahrhunderts und nicht nur für die Menschen alleine. “Und Wir entsandten dich (o Muhammad) nur aus Barmherzigkeit für alle Welten.”(Quran 21:107) Der Prophet Muhammad war die Verkörperung der Barmherzigkeit, er zeigte sein Mitgefühl allen, die um ihn waren, Familie, Waisen, Freunden, Fremden und sogar Feinden. Er behandelte die Umwelt und die Tiere mit Respekt und Gnade. Er lehrte seine Anhänger dies, denn Tiere stellen einen Teil der Schöpfung Gottes dar und sie sollten mit Würde und Fürsorge behandelt werden. Die Überlieferungen des Propheten Muhammad erinnern uns daran, dass die Menschheit als Hüter für Gottes Schöpfung auf der Erde eingesetzt wurde. Tiere mit Freundlichkeit und Barmherzigkeit behandeln ist nur eine der Pflichten, die in diese Vormundschaft eingebettet sind. Die Worte und das Verhalten des Propheten Muhammads machten deutlich, dass es nicht nur unannehmbar ist, wehrlosen Geschöpfen Schmerzen und Leiden zuzufügen, sondern wir werden von Gott auch für solche Taten zur Rechenschaft gezogen. “Wenn jemand einen Spatzen als Sport tötet, dann wird der Spatz am Tag des Gerichts schreien. „O Herr!Dieser Mensch hat mich grundlos getötet! Er hat mich nicht für einen sinnvollen Nutzen getötet.” Der Prophet, Gottes Segen und Frieden sei mit ihm, sagte:“Wer einen Spatzen oder irgend etwas größeres als das tötet ohne einen gerechtfertigten Grund, den wird Gott am Tag des Gerichts dafür zur Verantwortung ziehen.” Die Zuhörer fragten: “O Gesandter Gottes, was ist ein gerechtfertigter Grund?“ Er antwortete: “Dass er ihn zum Essen tötet und nicht einfach, um ihm seinen Kopf abzuhacken und ihn dann fortzuwerfen.” Der Islam erwartet von der Menschheit, dass sie alle Tiere (alle Lebewesen – Vögel, Meerestiere und Insekten) mit Respekt und Würde behandelt. Der Prophet Muhammad hat den Menschen immer wieder befohlen, Freundlichkeit zu zeigen. Er verbot die Praktiken, die Schwänze und Mähnen der Pferde zu schneiden, Tiere zu brandmarken und Pferde unnötigerweise gesattelt stehen zu lassen. Wenn der Prophet ein überlastetes oder schlecht gefüttertes Tier sah, pflegte er mild mit dem Besitzer zu reden und zu sagen:“Fürchte Gott in deiner Behandlung der Tiere.” Aber körperliche Grausamkeit zu unterlassen, ist nicht genug; seelische Grausamkeit zu unterlassen ist genauso wichtig. Sogar der seelische Kummer eines Vogels sollte ernst genommen werden. Einer der Gefährten des Propheten Muhammad berichtete:“Wir waren auf einer Reise und während der Abwesenheit des Propheten sahen wir einen Vogel mit zwei Küken; diese beiden nahmen wir uns. Die Vogelmutter kreiste über uns in der Luft und schlug vor Kummer mit ihren Flügeln. Als der Prophet Muhammad zurückkehrte, fragte er: “Wer hat die Gefühle dieses Vogels verletzt, indem er ihre Küken wegnahm? Gebt sie ihr zurück.” In einer anderen Überlieferung kam ein Gefährte des Propheten. In seiner Kleidung trug er Küken, und er erwähnte, dass die Vogelmutter über ihnen geschwebt hatte. Er wurde angewiesen, die Küken zu demselben Busch zurückzubringen. In vor-islamischen Zeiten beinhalteten götzendienerische Übertreibungen und mehrgötterische Praktiken die Folter und Grausamkeit an Tieren. Der Islam tadelte dies und bereitete solchen Praktiken ein Ende. Als der Prophet Muhammad und seine Gefährten nach Medina auswanderten, bemerkten sie, dass die Leute den Kamelen die Höcker und die fetten Schwänze der Schafe abschnitten, um sie zu essen. Der Prophet verbot dies und sagte:“Was von einem lebenden Tier abgeschnitten wurde, ist Aas und verboten, zu essen.” Die Regeln zum Schlachten von Tieren im Islam sind sehr streng und fest. Tiere vor Schmerzen und unangemessenen Leiden zu schützen ist übergeordnet. “Gott hat Freundlichkeit (und Vorzüglichkeit) in jeder Sache vorgeschrieben. Wenn Tiere getötet werden sollen, dann tut es auf die beste Weise und wenn ihr schlachtet, tut es auf die beste Weise, indem ihr erst das Messer schärft und das Tier sich wohl fühlen lasst.” Wenn du deinen Hund (zur Jagd) loslässt, dann erwähne den Namen Gottes, wenn er das Wild fängt, und wenn du ankommst und es ist noch am Leben, dann schneide schnell seine Kehle durch (damit es nicht leidet).” Die Menschheit muss ein Gleichgewicht finden in der Behandlung der Tiere. Alle Lebewesen wurden von Gott nur zu unserem Nutzen auf diese Erde gesetzt. Sie haben nicht dasselbe Level wie Menschen, aber sie sollten nicht grausam behandelt werden. Es ist die Verantwortlichkeit der Menschheit, dafür Sorge zu tragen, dass Futter, Wasser und Schutz vor den Elementen haben. Lebewesen dürfen nicht überbelastet, missbraucht oder gequält werden und dies zu tun, wird die gerechte Strafe Gottes sicherlich zur Folge haben. Ein wahrer Gläubiger zeigt seinen oder ihren Glauben, indem er die gesamte Schöpfung respektiert und die Charaktereigenschaften und die Taten des Propheten Muhammad sind ein leuchtendes Beispiel für Respekt für alles, das existiert.