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Gott und Schöpfung

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1949 2013/01/22 2024/11/21

 

Da eine völlige Unterwerfung des eigenen Willens unter Gottes Willen die Essenz des Gottesdienstes darstellt, ist die fundamentale Botschaft der göttlichen Religion (Islam), die alleinige Anbetung Gottes. Es erfordert auch die Vermeidung der Anbetung, welche an irgend­welche Personen, Orte oder andere Dinge außer an Gott gerichtet werden. Denn alles andere außer Gott, dem Schöpfer aller Dinge, ist Gottes Schöpfung; man kann sagen, dass der Islam im Wesentlichen den Menschen dazu aufruft, die Anbetung der Schöpfung zu unterlassen und ihn dazu einlädt, nur den Schöpfer anzubeten. Er ist der Einzige, der die Anbetung des Menschen verdient, da es nur in Seiner Macht steht, die Gebete zu beantworten.

 

Wenn ein Mensch zu einem Baum betet und seine Gebete werden erhört, so ist es nicht der Baum, der seine Gebete beantwortet, sondern Gott, welcher es erlaubt, die gebetenen Umstände stattfinden zu lassen. Einer könnte sagen, „Das ist offensichtlich“, jedoch ist dies vielleicht für einen Baumverehrer nicht so offensichtlich. Genauso verhält es sich mit Gebeten zu Jesus, Buddha, Krishna, dem Heiligen Christopher, dem Heiligen Jude oder sogar zu Muhammad, welche nicht von ihnen erhört werden können, sondern nur von Gott. Jesus ordnete seinen Anhängern nicht an, ihn anzubeten, sondern Gott anzubeten, so wie es uns der Qur’an mitteilt:

 

„Und wenn Allah sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: »Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah?« wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen.“ [Sura Al-Ma'ida:116]

 

Auch hat er nicht sich selber angebetet, wenn er seinen Gottesdienst verrichtete, sondern vielmehr Gott. Es wird von Jesus in den Evangelien berichtet, gesagt zu haben:

Lk 4,8 Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» (Lukas 4:8)

 

Dieses grundlegende Prinzip ist im Eröffnungskapitel des Qur’an, bekannt als Sura al-Fatiha Vers 5, enthalten:

 

„Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.“

 

An anderer Stelle sagt Gott im letzten Buch der Offenbarung, dem Qur’an, folgendes:

 

„Und euer Herr sprach: "Bittet Mich; so erhöre Ich euch." [Sura Gafir:60]

 

Es ist wichtig zu betonen, dass die fundamentale Botschaft des Islams jene ist, dass Gott und Seine Schöpfung deutlich voneinander verschiedene Wesen darstellen. Weder ist Gott Seine eigene Schöpfung oder ein Teil Seiner eigenen Schöpfung, noch ist Seine Schöpfung Er selbst oder ein Teil von Ihm.

 

Dies erscheint einem vielleicht offensichtlich, jedoch ist die Anbetung der Schöpfung durch den Menschen, anstatt den Schöpfer, in großen Maßen verbreitet, was zugleich auf Mangel an Wissen über dieses Konzept zurückzuführen ist. Es ist der Glaube, dass die Essenz Gottes überall in Seiner Schöpfung vorzufinden ist oder Sein göttliches Dasein in einigen Teilen Seiner Schöpfung präsent ist oder war. Genau dies sorgte für eine Rechtfertigung, die Schöpfung anzubeten und zugleich diese Anbetung als Anbetung Gottes zu bezeichnen. Jedoch ist die Botschaft des Islams, so wie sie von den Propheten Gottes übermittelt wurde, nur Gott alleine zu verehren und die Anbetung Seiner Schöpfung zu vermeiden, sei es auf direktem Wege oder auch auf indirekter Weise. Im Qur’an sagt Gott in deutlichen Worten:

 

„Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die falschen Götter [Sura An-Nahl:36]

 

Wenn ein Götzenanbeter gefragt wird, warum er oder sie sich vor einem von Menschen gemachten Götzen beugt, so ist die unveränderliche Antwort jene, dass sie in Wirklichkeit nicht die Steinfigur an sich anbeten, sondern Gott, welcher in diesem Stein anwesend ist. Sie behaupten, dass die Figur aus Stein nur ein Brennpunkt für Gottes Essenz darstellt und nicht Gott selbst ist! Jemand, der das Konzept der Anwesenheit Gottes in Seiner Schöpfung angenommen hat, wird verpflichtet sein, dieses Argument des Götzendienstes zu akzeptieren. Während jemand, welcher die fundamentale Botschaft des Islams und seine Implikationen versteht, niemals dem Götzendienst zustimmen würde, egal wie sehr man es auch rationalisieren würde.

 

Jene, die für sich über alle Zeiten hinweg den Anspruch der Göttlichkeit erhoben, haben oft ihre Forderung auf den falschen Glauben, der Präsenz Gottes im Menschen, zurückgeführt. Sie mussten nur darauf bestehen, dass Gott mehr in ihnen selber präsent ist, als im Rest der Menschen, trotz ihrer falschen Vorstellung, dass Gott in uns allen ist. Daher riefen sie die Menschen dazu auf, sich ihnen zu unterwerfen und sie als personifizierten Gott anzubeten. Ähnlich verhält es sich mit jenen, die nach dem Tod anderer auf deren Gottheit beharrten. Sie haben fruchtbaren Boden unter den Leuten gefunden, welche den falschen Glauben der Präsenz Gottes im Menschen angenommen haben.

 

Es sollte jetzt ziemlich klar sein, dass jemand, der die grundlegende Botschaft des Islam und seine Implikationen verstanden hat, der Anbetung anderer Menschen unter keinen Umständen zustimmen kann. Gottes Religion ist in seinem Kern ein klarer Aufruf zur Anbetung des Schöpfers und zur Ablehnung der Anbetung der Schöpfung, egal in welcher Form auch immer. Dies ist die Bedeutung des folgenden Zeugnisses im Islam:

 

„La ilaha illallah“ (Es gibt keinen Gott außer Allah)

 

Die aufrichtige Verkündung dieser Aussage und die Akzeptanz des Prophetentums, sorgt automatisch dafür, dass man zur Gemeinschaft des Islam dazugehört. Und der aufrichtige Glaube an diesen Satz, garantiert einem das Paradies. Daher wird vom letzten Propheten des Islam (Friede sei mit ihm) überliefert, dass er gesagt haben soll:

„Wenn jemand von meiner Gemeinschaft stirbt, und er ‚Es gibt keinen Gott außer Allah’ sagt und mit diesem Glauben davongeht, so wird er ins Paradies eintreten.“[1]

 

Der Glaube an dieses Zeugnis erfordert, dass man seinen Willen in der Weise Gott unterordnet, wie es von den Propheten Gottes gelehrt wurde. Auch verlangt es von den Gläubigen, die Anbetung von falschen Göttern zu unterlassen.

 



[1] Berichtet von Al-Bukhari und Muslim

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