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Duʿāˈ (Bittgebet)
Die Schilderung dessen, was für den Muslim Sunnah ist, wenn er Allāh zu bitten beabsichtigt. Die Sunan der Du’āˈ:
a) Allāh bitten, während man im rituell reinen Zustand ist.
In den Ṣaḥīḥayn wird der Ḥadīṯ von Abū Mūsā Al-Ašʿarī, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, und seine Geschichte mit seinem Onkel Abū ʿĀmir, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtet, als der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, ihn zur Leitung der Armee von Auṭās schickte. Der Ḥadīṯ besagt, dass ʿĀmir getötet wurde und er Abū Mūsā bat, dem Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, Grüße zu überbringen und um dessen Duʿāˈ zu bitten. Abū Mūsā, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, überliefert:
„Ich teilte dem Propheten den letzten Willen Abū ʿĀmirs mit und überbrachte ihm die Nachricht, dass Abū ʿĀmir sagte: ‚Er soll für mich um Vergebung bitten.‘ Daraufhin bat Allāhs Gesandter, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, um Wasser und vollzog die rituelle Gebetswaschung. Er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, hob seine Hände und sprach: ‚O Allāh! Vergib Deinem Diener Abū ʿĀmir!‘, bis ich das Weiße seiner Achselhöhlen sah. Dann sagte der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm: ‚O Allāh! Erhöhe seinen Rang am Tag der Auferstehung über viele Deiner Geschöpfe oder der Menschen!‘“
(Al-Buḫāriyy, Nr. 4323; Muslim, Nr. 2498).
b) Sich in Richtung der Qibla wenden.
ʿAbdu-llāh Bin ʿAbbās, Allāhs Wohlgefallen auf ihnen beiden, berichtet: „ʿUmar Bin Al-Ḫaṭṭāb, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, sagte:
‚Am Tag der Schlacht von Badr warf der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, einen Blick auf die tausend Götzendiener, während seine eigenen Gefährten dreihundertneunzehn Männer waren. Der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, wandte sich der Qiblah zu, streckte seine Hände aus und begann flehentlich seinen Herrn zu bitten: »O Allāh, erfülle für mich das, was Du mir versprochen hast. O Allāh, lass geschehen, was Du mir verheißen hast. O Allāh, wenn du diese Schar von Anhängern des Islam zerstörst, wirst du nicht mehr auf der Erde angebetet werden.« Er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, setzte sein flehentliches Bittgebet an seinen Herrn fort, indem er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, seine Hände ausstreckte, der Qiblah zugewandt war, bis sein Umhang von seinen Schultern fiel. Daraufhin kam Abū Bakr, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, zu ihm, hob seinen Umhang auf und legte ihn auf seine Schultern, umarmte ihn dann von hinten und sagte: »O Gesandter Allāhs, dieses Bittgebet von dir an deinen Herrn ist ausreichend, und Er wird für dich erfüllen, was Er dir versprochen hat.«“
(Muslim, Nr. 1763).
c) Beide Hände heben.
Die Beweise dafür finden sich im vorangegangenen Ḥadīṯ, der von Ibn ʿAbbās, Allāhs Wohlgefallen auf ihnen beiden, überliefert wurde: „… wandte sich der Qiblah zu, streckte seine Hände aus und begann flehentlich seinen Herrn zu bitten.“ In diesem Zusammenhang gibt es viele Überlieferungen.
d) Das Bittgebet mit der Lobpreisung Allāhs des Allmächtigen und den Segenswünschen auf den Gesandten Allāhs, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, beginnen.
At-Tirmiḏī, möge Allāh sich seiner erbarmen, überlieferte unter Berufung auf Fuḍālah Bin ʿUbayd, Allāhs Wohlgefallen auf ihm:
„Während der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, saß, trat ein Mann ein, betete und sagte: ‚O Allāh, vergib mir und erbarme dich meiner.‘ Daraufhin sagte der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Frieden auf ihm: ‚Du warst voreilig, o Betender! Wenn du gebetet hast und sitzt, lobpreise Allāh gebührend, sprich Segenswünsche auf mich und dann bitte von Ihm.‘“
(At-Tirmiḏī, Nr. 3476). Al-Albāniyy befand ihn für Ṣaḥīḥ. (Ṣaḥīḥū-l-Ğāmiʿ, 1/172).
e) Duʿāˈ mit den schönsten Namen Allāhs.
Beim Bittgebet sollte man den Namen Allāhs wählen, dessen Bedeutung dem Begehren entspricht. Wenn beispielsweise jemand Allāh um seinen Lebensunterhalt bittet, ist es am besten zu sagen: „O Allāh, Du großartiger Versorger!“ Wenn jemand Allāh um Barmherzigkeit bittet, ist es besser zu sagen: „O Allāh, Du Barmherziger.“ Wenn jemand Allāh um Würde bittet, ist es besser zu sagen: „O Allāh, Du Allmächtiger.“ Wenn jemand Allāh um Vergebung bittet, ist es besser zu sagen: „O Allāh, Du Allvergebender.“ Wenn jemand Allāh um Heilung bittet, ist es besser zu sagen: „O Allāh, Du Heiler.“
Folglich sollte man mit dem, was angemessen ist, bitten, da Allāh der Erhabene sagt:
„Und Allāhs sind die schönsten Namen; so ruft ihn mit ihnen an.“
(7:180)
f) Das Bittgebet wiederholen und darauf beharren.
Ibn ʿAbbās, Allāhs Wohlgefallen auf ihnen beiden, berichtet im zuvor zitierten Ḥadīṯ, dass der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, sagte:
„O Allāh, erfülle für mich das, was Du mir versprochen hast. O Allāh, lass geschehen, was Du mir verheißen hast.“ Er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, setzte sein flehentliches Bittgebet an seinen Herrn fort, indem er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, seine Hände ausstreckte, der Qiblah zugewandt war, bis sein Umhang von seinen Schultern fiel. Daraufhin kam Abū Bakr, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, zu ihm, hob seinen Umhang auf und legte ihn auf seine Schultern, umarmte ihn dann von hinten und sagte: »O Gesandter Allāhs, dieses Bittgebet von dir an deinen Herrn ist ausreichend, und Er wird für dich erfüllen, was Er dir versprochen hat.«“
(Muslim, Nr. 1763).
In den Ṣaḥīḥayn steht unter Berufung auf Abū Hurayrah, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, dass der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, Bittgebete für den Stamm Daus sprach und sagte:
„O Allāh, leite Daus recht und bringe sie hierher! O Allāh leite Daus recht und bringe sie hierher.“
(Al-Buḫāriyy, Nr. 2937; Muslim, Nr. 2524).
Imām Muslim überliefert auch in seinem Ṣaḥīḥ Folgendes:
„Ein Mann, der auf einer langen Reise unterwegs war, zerzaust und verstaubt, seine Hände zum Himmel streckte und sagte: ‚O Herr, o Herr!‘“
(Muslim, Nr. 1015).
Es ist Sunnah, Bittgebete dreimal zu sprechen. Dies wurde dem Ḥadīṯ von Ibn Masʿūd, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, aus den Ṣaḥīḥayn entnommen, in dem es heißt, dass der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, sagte:
„Wenn er ein Bittgebet sprach, sprach er es dreimal, und wenn er bat, bat er dreimal und sagte dann dreimal: ‚O Allāh, bestrafe die Qurayš!‘“
(Al-Buḫāriyy, Nr. 240; Muslim, Nr. 1794).
g) Das Bittgebet im Geheimen machen.
Allāh der Allmächtige sagt:
„Ruft euren Herrn in Unterwürfigkeit flehend und im Verborgenen an. Gewiss, Er liebt nicht die Übertreter.“
(7:55)
Das Bittgebet im Geheimen zu sprechen, ist aufrichtiger, deshalb lobt Allāh Zakariyyā, Allāhs Frieden auf ihm:
„Als er zu seinem Herrn im Verborgenen rief.“
(19:3)
Einige Qurˈān-Exegeten sagten, dass er dies aus Aufrichtigkeit tat.
Ein Nutzen: Jemand könnte fragen: Was sage ich in meinem Bittgebet?
Antwort: Man bittet Allah um alles, was man in den Belangen des Diesseits und des Jenseits von Ihm möchte. Dabei ist es besser, jene Bittgebete zu sprechen, die im Qurˈān und der Sunnah überliefert wurden, da sie alles Gute dieser Welt und des Jenseits in sich bergen. Als dem Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, diese Frage gestellt wurde, gab er eine beeindruckende Antwort, die für den Muslim das Gute im Diesseits und im Jenseits vereint. Was für ein großzügiges Geschenk, und was für eine Frohbotschaft, so haltet an ihnen fest und denkt darüber nach.
Abū Mālik Al-Ašʿarī berichtet unter Berufung auf seinen Vater, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, der mitteilte, dass ein Mann zum Propheten, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, kam und fragte:
„O Gesandter Allāhs! Was sage ich, wenn ich meinen Herrn bitte?“ Der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, antwortete: „Sag: O Allāh! Vergib mir, erbarme Dich meiner, bewahre mich und versorge mich.“ Er, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, schloss seine Finger bis auf den Daumen und sagte: „Diese Worte vereinen für dich dein Diesseits und dein Jenseits.“
(Muslim, Nr. 2697).
In einer anderen Überlieferung wird berichtet, dass der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, wenn jemand zum Islam konvertiert ist, ihm das rituelle Gebet beibrachte und dann dazu anwies, folgende Worte im Bittgebet zu sprechen:
„O Allāh! Vergib mir, erbarme Dich meiner, leite mich recht, bewahre mich und versorge mich.“
(Muslim, Nr. 2697).
Ein weiterer Nutzen: Es ist Sunnah für den Muslim, für seinen Bruder in seiner Abwesenheit zu bitten, denn dieses Bittgebet wird mit der Erlaubnis Allāhs erhört, und derjenige, der dies tut, wird reich belohnt.
Imām Muslim überliefert in seinem Ṣaḥīḥ unter Berufung auf Abū Al-Dardāˈ, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, dass der Prophet, Allāhs Segen und Frieden auf ihm, sagte:
„Das Bittgebet eines Muslims für seinen Bruder in dessen Abwesenheit wird erhört. Neben seinem Kopf ist ein beauftragter Engel, und jedes Mal, wenn er für seinen Bruder um Gutes bittet, sagt der beauftragte Engel: ‚Amīn, mögest du dasselbe bekommen.“
(Muslim, Nr. 2733).