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MUHAMMADS BIOGRAPHIE (TEIL 4 VON 12): VERFOLGUNG IN MEKKA

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727 2018/12/06 2024/11/25

In den ersten Jahren seiner Mission predigte der Prophet seiner Familie und seinen engen Freunden.  Die erste Frau, die konvertiert ist, war seine Frau Khadija, das erste Kind war sein Kousin Ali, den er unter seine Obhut genommen hatte, und der erste Bürge war sein ehemaliger Sklave Zaid.  Sein alter Freund Abu Bakr war der erste männliche Erwachsene, der den Islam angenommen hat.  Viele Jahre später sagte der Prophet von ihm: ‘Ich habe nie jemanden zum Islam gerufen, der nicht am Anfang gezögert hätte, mit Ausnahme von Abu Bakr.’

 


Später kam zu ihm der Befehl, öffentlich zu predigen und sich gegen den Götzendienst auszusprechen.  Zuerst waren die Älteren von den Quraisch in der Lage gewesen, diese seltsame kleine Gruppe zu ignorieren, behandelten Muhammad wie einen traurigen Fall von Selbsttäuschung, aber jetzt begannen sie darüber klar zu werden, dass sein Predigen, das viele Anhänger unter den Armen und Besitzlosen anzog (und von daher als gefährlich einzustufen), und eine Bedrohung sowohl für die Religion als auch für den Reichtum Mekkas darstellte.  Ein offener Konflikt allerdings hätte ihren Interessen widersprochen.  Ihre Macht hing von ihrer Einigkeit ab, und mit dem Beispiel von Yathrib – das durch eine Stammesfehde auseinander gerissen war - als grausame Warnung vor dem, was passieren könnte, wenn ihre Zeit gekommen wäre.  Außerdem war der Stamm Haschim. Was auch immer er von seinem abtrünnigen Mitglied privat denken möge, durch den Brauch daran gebunden, ihn zu verteidigen, wenn er angegriffen wird.  Sie beschränkten sich zu jener Zeit darauf, sich über sie lustig zu machen, vielleicht die effektivste Waffe in der Verteidigung eines gewöhnlichen Menschen gegen den Bruch der Wahrheit, denn es beinhaltet nicht den Grad, der der Gewalt innewohnt.  Sein früherer Beschützer Abu Talib bat ihn, seine Aufruf aufzugeben, damit er seine Sicherheit und die Sicherheit seines Clans nicht in Gefahr bringe.  ´O mein Onkel,´ sagte er, ´selbst wenn sie mir die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke gäben, werde ich mein Vorhaben nicht aufgeben, solange Gott mich erfolgreich sein lässt oder bis ich sterbe.´  Abu Talib antwortete seufzend: ´O Sohn meines Bruders, ich werde dich nicht im Stich lassen.´ 

 

 


Die Spannung in der Stadt erhöhte sich stufenweise, Monat für Monat, je mehr sich Muhammads spiritueller Einfluss verbreitete, die Hegemonie der Älteren der Quraisch untergrub und Trennungen in ihre Familien brachte.  Dieser Einfluss wurde umso gefährlicher für die etablierte Ordnung, als die aufeinanderfolgenden Offenbarungen vermehrt Warnungen gegen die Gefühllosigkeit der mekkanischen Plutokratie, ihre Habsucht immer ´mehr und mehr´ zu wollen und ihre Gier enthielten.  Die Opposition wurde nun von einem gewissen Abu Jahl zusammen mit Abu Lahab und dem Schwager des Letzteren angeführt, einem jüngeren Mann, der klüger und talentierter war als jeder von ihnen, Abu Sufyan.  Eines Tages kehrte Muhammads Onkel Hamza von der Jagd zurück, der sich bis dahin neutral verhalten hatte.  Als sie ihm von den Beleidigungen mit denen sein Neffe überhäuft wurde, berichteten, wurde er so wütend, dass er Abu Jahl aufsuchte, ihm mit seinem Bogen auf den Kopf schlug und an Ort und Stelle seine Konvertierung zum Islam bekanntgab.

 

 

 

Beginnende Verfolgung 

Am Ende des dritten Jahres erhielt der Prophet den Befehl, sich "zu erheben und zu warnen", woraufhin er begann, öffentlich zu predigen und die abscheuliche Torheit des Götzendienstes angesichts der wunderbaren Zeichen von Tag und Nacht, Leben und Tod, Wachstum und Verfall, welche die Macht Gottes und Seine Einheit demonstrienen, zu betonen.  Als er da begann, sich gegen ihre Gottheiten auszusprechen, wurden die Quraisch feindlich aktiv, verfolgten die ärmeren Anhänger, verhöhnten und beleidigten ihn.  Die einzige Überlegung, die sie davon abhielt, ihn zu töten, war ihre Angst vor der Blutrache, die der Stamm, zu dem seine Familie gehörte, verüben wurde.  Gestärkt von seiner Erleuchtung fuhr der Prophet fort, zu warnen, zu erörtern und zu drohen, während die Quraisch alles taten, was sie konnten, um sich über seine Lehren lustig zu machen und seine Anhänger zu entmutigen. 

 

 


Die Flucht nach Abessinien

Die Konvertiten der ersten vier Jahre waren größtenteils vom einfachen Volk und nicht in der Lage, sich gegen die Unterdrückung zu verteidigen.  Die Verfolgung, die sie erlitten, war so grausam, dass der Prophet allen empfahl, die dazu in der Lage waren, zumindest für eine gewisse Zeit nach Abessinien (das heutige Äthiopien) auszuwandern, wo sie durch den Christen Negus, ´einem aufrichtigen König´, freundlich empfangen wurden.  Ungefähr achtzig Konvertiten flohen 614 nChr. in das christliche Land.   

 


Dieses offensichtliche Bündnis mit einer fremden Macht beunruhigte die Mekkaner noch mehr, und sie schickten Abgesandte zu Negus, welche die Auslieferung der Muslime forderten.  Vor dem Gericht wurde lange verhandelt und die Muslime gewannen, indem sie zuerst zeigten, dass die denselben Gott wie die Christen anbeteten und dann indem sie eine Passage aus dem Qur´an vortrugen, in der von der Jungfrau Maria die Rede ist, woraufhin Negus schluchzte und sagte: "Wahrlich, dies kommt von derselben Quelle wie das, was Jesus gebracht hat."

 

 


Aber aller Verfolgung und Auswanderung zum Trotz wuchs die kleine Gemeinschaft der Muslime standing an.  Die Quraisch wurden ernsthaft beunruhigt.  Dem Götzendienst an der Kaaba, dem Heiligen Ort zu dem ganz Arabien pilgerte, und dessen Hüter sie waren, galt ihr höchstes Interesse.  Während der Zeit der Pilgerschaft stellten sie an den Straßen Posten auf, welche die Pilger der anderen Stämme vor dem "Verrückten" warnen sollten, der in ihrer Mitte predigte.  Sie versuchten, den Propheten zu einem Kompromiß zu bewegen, indem sie ihm anboten, seine Religion zu akzeptieren, wenn er sie etwas abänderte, so dass ein Platz geschaffen wurde, damit sie weiterhin ihre Gottheiten als Vermittler Gottes anbeten könnten.  Im Gegenzug boten sie ihm an, ihn zu ihrem König zu machen, wenn er ihren Götzendienst nicht weiter angreifen würde.  Das beständige Ablehnen ihrer Angebote frustrierte sie zutiefst. 

 

 


Die Konvertierung Umars

Wichtiger war allerdings die Konvertierung eines der vorzüglichsten jungen Männer der Stadt, Umar ibn al-Khattab.  Außer sich vor Wut über den stetig wachsenden Erfolg der neuen Religion – die so ganz im Gegensatz zu dem stand, was er zu glauben gelernt hatte – schwor er, Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, zu töten, egal welche Konsequenzen das nach sich ziehen würde.  Jemand sagte ihm aber, bevor er dies tue, solle er sich lieber um die Angelegenheiten in seiner eigenen Familie kümmern, denn seine eigene Schwester und ihr Ehemann waren Muslime geworden.  Als er in ihr Haus stürzte, lasen sie gerade ein Kapitel, das ´Ta-Ha´ genannt wird, und als seine Schwester zugab, dass sie wirklich den Islam angenommen haben, schlug er sie verärgert.  Ein wenig beschämt fragte er sie, was sie gerade gelesen hatten.  Sie gaben ihm den Text, nachdem sie darauf bestanden hatten, das er die rituelle Waschung vornimmt.  Und als er diese Verse des Qur´an las, ging eine plötzliche und totale Wandlung in ihm vor.  Die süße Macht der Worte des Qur´an Veränderten ihn für immer!  Er ging geradewegs zu Muhammad und nahm den Islam an. 

 


Männer wie diese waren so wichtig für die angegriffene Gesellschaft, aber die meisten der neuen Muslime waren entweder Arme oder Sklaven.  Die Armen wurden geschlagen, und die Sklaven wurden gequält, um sie zu zwingen, ihren Glauben zu widerrufen, und Muhammad konnte nur wenig dafür tun, um sie zu schützen. 

 


Ein schwarzer Sklave mit dem Namen Bilal wurde unter der sengenden Sonne nackt auf dem Boden gefesselt, ausgepeitscht und dann wurde er mit einem großen Stein auf seiner Brust dem Verdursten überlassen.  Er wurde von den Götzendienern aufgefordert, seine Religion zu widerrufen, umder Tortur zur entrinnen, aber seine einzige Antwort war: ‘Ahad!  Ahad!’ (‘Gott ist Einer!  Gott ist Einer!)  In diesem Zustand, kurz vor dem Tod, fand ihn Abu Bakr und befreite ihn mit einer außerordentlich hohen Geldsumme.  In Muhammads Haus erholte er sich und wurde einer der engsten und beliebtesten der Gefährten.  Als lange Zeit später die Frage auftauchte, wie die Gläubigen zum Gebet gerufen werden sollten, wurde Bilal der erste Muezzin, (derjenige, der die Gläubigen mit lauter Stimme zum Gemeinschaftsgebet in die Moschee ruft) des Islam: ein großer, dünner schwarzer Mann mit einer kräftigen Stimme und, so wurde berichtet, mit dem Gesicht eines Raben unter einem Schopf grauen Haares; ein Mann, den die Sonne während seiner Tortur alles, außer seiner Liebe zu dem Einen und dem Gesandten des Einen, verbrannt hatte. 

 


Die Zerstörung der Saheefah

In jeder Beziehung frustriert, erklärte die mekkanische Oligarchie unter der Führung von Abu Jahl in einem formellen Schriftstück einen Bann oder Boykott gegen den ganzen Haschim Klan; es durften keine Handelsgeschäfte mit ihnen unterhalten werden, bis sie Muhammad verbannten, und niemand durfte eine Frau von den Haschim heiraten oder seine Tochter zu einem Mann aus diesem Klan geben.  Dann war der Prophet drei Jahre lang gezwungen, mit seiner ganzen Anhängerschaft außerhalb der Stadt Mekka in einer Schlucht zu verweilen. 

 


Nach dieser langen Zeit wurden einige der freundlicheren Herzen unter den Quraisch weich angesichts des Boykotts ihrer alten Freunde und Nachbarn.  Es gelang ihnen, das Schriftstück, das in der Kaaba aufgehängt war, zur nochmaligen Erwägung herauszuholen.  Da stellten sie fest, dass es von weißen Ameisen völlig zerstört worden war, außer die Worte Bismika Allahumma ("In Deinem Namen, o Gott").  Als die Älteren dieses Wunder sahen, wurde der Bann aufgehoben, und der Prophet konnte sich in der Stadt wieder frei bewegen.  Allerdings war die Gegnerschaft seinem Predigen gegenüber unnachgiebig geblieben.  Er hatte unter den Mekkanern wenig Erfolg und ein Versuch, in der Stadt Taif zu predigen, schlug fehl.  Seine Mission verlief nicht, wie er es erwartet hatte, als die jährliche Saison der Pilgerschaft anbrach, traf er eine kleine Gruppe von Männern, die ihm freudig zuhörten

 

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