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Muhammad: Ein Mann, der in allen Rollen überzeugte (Teil 1 von 2): Nicht zum Anbeten, sondern zum Nachahmen

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803 2020/01/01 2024/03/28
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Der Prophet Muhammad ist der Mann des 7. Jahrhunderts, geliebt von 1,6 Milliarden Menschen in der heutigen Welt.  Er ist ein Mann, der in einer Zeit gelebt hat, in der die Starken die Schwachen unterdrückten, weibliche Babys lebendig begraben wurden und Frauen kaum mehr als Besitztümer gewesen sind, die vom Vater an den Ehemann weiter gereicht wurden.  Als er starb aber hatte sich die Welt verändert, die Schwachen gingen nicht länger einfach deshalb zugrunde, weil sie schwach waren, den gewöhnlichen Menschen war eine Stimme gegeben worden, und Frauen waren von den Fesseln befreit, die sie gebunden hatten.  Die arabische Halbinsel veränderte sich; ihre Religion wandelte sich vom Heidentum und Götzendienst zu der Anbetung des Einen Gottes, Stammesfehden wichen der Solidarität und dem Zusammenhalt; Trunkenheit und Ausschweifungen wandelten sich in Nüchternheit und Frömmigkeit.     

Muslime haben über die Jahrhunderte hinweg und auf der ganzen Welt den Propheten Muhammad nicht angebetet; sie verstehen nur zu gut, dass er nur ein Mann gewesen ist, ein menschliches Wesen, wie jedes andere menschliche Wesen auf dieser Erde.  Sie verstehen ebenfalls, dass er ein Mann gewesen ist, der in jeder Rolle, die ihm anvertraut worden ist, überzeugte.  Er ergriff jede Gelegenheit, Gott zufrieden zu stellen. Im 21. Jahrhundert nChr. haben wir den Vorteil, die Zeiten überblicken zu können und zu sehen, welch ein exzellenter Mann der Prophet Muhammad gewesen ist und zu verstehen, wie ihn sogar Menschen, die ihn gehasst haben, als Mann mit außergewöhnlichen Eigenschaften gesehen haben.  Er war so, wie der Qur´an ihn beschreibt, ein Mann  mit exzellentem Charakter.

"Und du verfügst wahrlich über großartige Tugendeigenschaften."

(Quran 68:4)

Als junger Mann genoss Muhammad bereits in vielen Situationen das Vertrauen der Menschen, und er war immer erfolgreich.  Als Waisenjunge arbeitete er als Hirte, und als Teenager begleitete er seinen Onkel, einen Kaufmann und Händler, in so weit entfernte Länder wie Jemen und Syrien.  Auf diesen Reisen lernte er, ein guter Geschäftsmann zu sein, gewann den Ruf, vertrauenswürdig zu sein und bekam den Namenszusatz Al-Amin (der Vertrauenswürdige).  In seinen frühen Zwanzigern begann er, für die wohlhabene Geschäftsfrau Khadija zu arbeiten, die er später auch heiratete.  Zusammen gelang es ihnen, ein florierendes Unternehmen zu führen und eine Familie zu gründen.  Sogar schon vor dem Prophetentum wurde Muhammad als Mann mit hohem moralischen Werten betrachtet, er bevorzugte die Gesellschaft seiner jungen Familie vor dem dekadenten und ausschweifenden Lebensstil, der um ihn herum herrschte. 

Der Prophet Muhammad übertraf sich selbst im Geschäftsleben, in der Ehe und als Vater.  Tatsächlich lebte er für einige Jahre lang einen beneidenswerten Lebenstil.  Aufgrund seiner Ehrlichkeit und seines fairen Umgangs mit allen Menschen wurde er als Al-Sadiq (der Ehrliche) bekannt.  Er war ein sanftmütiger und gastfreundlicher Mann, dessen bewundernswerten Eigenschaften und freundliche Art des Umgangs mit anderen, die Menschen veranlasste, ihm nahe sein zu wollen.  Er war in der Lage, gerecht zu den Leuten zu sein und viele kamen, die ihn um seinen Rat baten oder darum, Streit zu schlichten.  Als er 40 Jahre alt war, war er erschrocken, als er hörte, dass er der letzte Prophet Gottes sein soll.    

Nach dem Prophetentum veränderte sich das Leben Muhammads, aber er war in der Lage, seine Besorgnis zu besiegen und sich in diesem Bereich ebenfalls auszuzeichnen.  Er hatte einen engen Freundeskreis, und aus seine überragende Art, die Versuchungen und Bedrängnis zu überwinden, die Gott ihm stellte, hatte zum Ergebnis, dass ihm seine Gefährten, sogar die, die ganz weit außen in seinem Einflußbereich lagen, nachahmen wollten.  Der Prophet Muhammad war sich seiner großen Verantwortung sehr bewusst, daher war er sorgsam bedacht, die Botschaft genau so zu übermitteln, wie Gott sie vorgeschrieben hat.  Er warnte seine Anhänger davor, ihm auf die Art zu schmeicheln, wie Jesus, der Sohn Marias, verehrt wurde.[1]  Wir haben hier einen Mann, der nicht umschmeichelt werden soll, sondern dem wir nacheifern sollen; ein Mann, der in allen Rollen übertraf.

Die Encyclopaedia Britannica beschreibt den Propheten Muhammad als den "Gründer der Religion des Islam,(und) von Muslimen auf der ganzen Welt als letzten Propheten Gottes akzeptiert."  Sie nennen ihn auch eine der einflußreichsten Menschen der Geschichte, dessen Leben, Taten und Gedanken weiter von Anhängern und Gegnern debattiert werden.  In der Menschheitsgeschichte gibt es viele einflußreiche Menschen, aber man würde unter einen schweren Druck geraten, wenn man jemanden suchen würde, der genauso in allen Lebenslagen hervorragend gehandelt hat.  Zahlreiche Experten in vielen Gebieten, Gläubige wie Nicht-Gläubige, betrachten den Propheten Muhammad als einen Mann, der genau dies getan hat, er überragte in allen Aspekten seines öffentlichen und privaten Lebens.   

Im 19. Jahrhundert hat der französische Schriftsteller, Dichter und Politiker Alphonse Marie Louis de Prat de Lamartine folgendes über den Propheten Muhammad gesagt: "Philosoph, Redner, Apostel, Gesetzgeber, Kämpfer, Eroberer von Ideen, Wiederhersteller rationaler Dogmen, eines Kultes ohne Bilder, Gründer von zwanzig irdischen und einem spirituellen Reich, das ist Muhammad.  Was die Maßstäbe für menschliche Großartigkeit betrifft, können wir ruhig fragen, gibt es irgendeinen Mann, der großartiger als dieser gewesen ist?"[2]

Und auch Thomas Carlyle, ein schottischer Philosoph, satirischer Schriftsteller, Essayist, Historiker und Lehrer gab im 19. Jahrhundert Lamantines Meinung wieder, als er "einfach überrascht" war, dass  "…ein Mann einhändig es vermocht hatte, innerhalb von zwei Dekaden, kriegführende Stämme und wandernde Beduinen zu einer der kräftigsten und zivilisiertesten Nationen zusammenzuschließen."[3]

Im 20. Jahrhundert hat ein indischer Philosoph, Psychologe, Parapsychologe, Erzieher, Lehrer, Forscher und Administrator, Koneru Ramakrishna Rao (1932 geboren), über den Propheten Muhammad geschrieben.  Am Ende seines Essays sagte er: "Die Persönlichkeit von Muhammad!  Es ist äußerst schwierig, die Wahrheit darüber zu erfahren.  Ich kann nur einen Augenblick einfangen.  Was für eine dramatische Folge bildhafter Szenen.  Da ist Muhammad, der Prophet.  Da ist Muhammad, der Kämpfer; Muhammad, der Geschäftsmann; Muhammad, der Staatsführer; Muhammad, der Redner; Muhammad, der Reformer; Muhammad, die Zuflucht für Waisen; Muhammad, der Beschützer der Sklaven, Muhammad, der Emanzipierer der Frauen, Muhammad, der Richter …"[4]

Früher in demselben Jahrhundert schrieb George Bernard Shaw, Dramatiker, Kritiker, politischer Aktivist und Mitbegründer der London School of Economics folgendes über den Charakter des Propheten Muhammads.  "Die mittelalterlichen Geistlichen haben entweder aus Unwissenheit oder aus Fanatismus den Mohammedanismus[5] in den dunkelsten Farben gemalt.  Sie waren tatsächlich ausgebildet, sowohl den Mann Muhammad als auch seine Religion zu hassen.  Für sie war Muhammad der Anti-Christ.  Ich habe ihn studiert, diesen wunderbaren Mann, und meiner Meinung nach ist er weit davon entfernt, ein Anti-Christ zu sein; er muss Retter der Menschheit genannt werden.  Ich glaube, wenn ein Mann wie er die Diktatur der modernen Welt übernimmt, dann würde es ihm gelingen, ihre Probleme auf eine Art zu lösen, die den ersehnten Frieden und Freude bringen würde."

  1. Sahieh Al-Bukhari
  2. Lamartine, Histoire de la Turquie, Paris, 1854, vol.  ii, pp 276-277
  3. Carlyle Thomas, On Heroes and Hero Worship and the Heroic in History, available at Project Guttenberg.
  4. Mohammed The Prophet  By Prof.  K.  S.  Ramakrishna Rao, Head of the Department of Philosophy, Government College for Women University of Mysore, Mandya-571401 (Karnatika) 1978.
  5. Dieser Ausdruck wurde früher häufig verwendet, heute wird der Begriff Islam gebraucht.
  6. Brief an Reverend Ensor Walters (1933), wie zitiert in Bernard Shaw : Collected Letters, 1926-1950 (1988) von Dan H.  Laurence, S.  305


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