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Tarâwih-Gebet

Under category : Alles über Ramadan
5396 2012/07/24 2024/10/05

:: Taraweeh-Gebet :: Ein besonderes Gebet fördert das Gemeinschaftsleben 
Ein Monat mit besonderen Verhaltensweisen: der Ramadan. Gemeinsames Fastenbrechen, Einladungen und das gemeinsame Gebet machen die besondere Atmosphäre dieses Monates aus. Die Tarawih-Gebete im Fastenmonat Ramadan werden von den Muslimen wegen ihrer dichten Atmosphäre und der besonderen spirituellen Erfahrung hochgeschätzt und das ganze Jahr über erwartet. Das Gebet findet in beinahe allen größeren Moscheen in Deutschland statt. Nach dem Fastenbrechen geht man in die Moschee, betet dort das Nachtgebet (Salatu’l Ischaa, türk. Yatsi Namazi), und im Anschluss daran wird das Tarawih-Gebet verrichtet.
Die gemeinschaftlichen Tarawih-Gebete gehören zur Sunna des Propheten, sind also freiwillige, verdienstvolle Handlung. Diese Tarawih-Gebete müssen nicht in der Moschee verrichtet werden, sondern können auch zu Hause, allein oder mit der Familie, gebetet werden.

Doch ist, wie auch generell, das gemeinschaftliche Gebet besser und segensreicher, und es wird zu den Sunnan des Ramadan gezählt, das Tarawih in den Moscheen in Gemeinschaft zu beten. Das Tarawih-Gebet ist das einzige Sunna-Gebet, das in Gemeinschaft verrichtet wird. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, selbst betete es mal in Gemeinschaft und mal allein, um es nicht als ein Pflichtgebet erscheinen zu lassen.


Von Zaid ibn Thâbit (Allahs Wohlgefallen auf ihm) wurde überliefert: „Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) hatte sich in ein eigenes kleines Zimmer zurückgezogen und war dorthin gegangen, um zu beten. Ihm folgten dabei Männer, um sich seinem Gebet anzuschließen. Eines Nachts waren sie wieder erschienen, doch der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) verspätete sich und kam in dieser Nacht nicht zu ihnen. Sie erhoben ihre Stimmen und klopften an die Tür, worauf der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) verärgert zu ihnen kam und ihnen sagte: «Euer eifriges Verhalten hält noch immer an, so dass ich glaubte, dass euch dieses Gebet vorgeschrieben wird. Vielmehr sollt ihr in euren Häusern beten, denn die besten Gebete des Mannes sind die, die er zu Hause verrichte – außer den Pflichtgebeten.»“ Überliefert von Al-Buchârî (5762) und Muslim (781)
In einer anderen Überlieferung heißt es: „Ich befürchtete, dass es euch vorgeschrieben wird, und wenn es euch vorgeschrieben würde, dass ihr dem nicht nachkommen würdet.“ Al-Buchârî (6860) und Muslim (781)

Nützliches und Lehrreiches


  1. Die Weltentsagung des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm), so dass er sogar nur bescheidenstes Mobiliar und bescheidensten persönlichen Besitz verwandte.
  2. Die Vielzahl der Anbetungshandlungen des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm), obwohl ihm all seine Sünden vergeben wurden.
  3. Die Bemühung der Prophetengefährten nach dem Guten zu streben und ihr genaues Befolgen und Nachahmen des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm).
  4. Die Vorzüglichkeit des freiwilligen Nachtgebetes (Qiyâm Al-Lail) und besonders im Monat Ramadân.
  5. Die Erlaubnis, freiwillige Gebete in der Moschee zu verrichten.
  6. Das Tarâwih-Gebet ist eine Sunna des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm), die er durchführte. Danach unterließ er sie, aus Sorge, dass sie seiner Gemeinschaft als Pflicht auferlegt würde. Danach ließ ´Umar (Allahs Wohlgefallen auf ihm) diese Sunna nach dem Tod des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) wieder aufleben.
  7. Wenn ein Führer oder Imâm etwas tut, was seine Gefolgschaft von ihm nicht kennt, so soll er ihnen den Grund, die Rechtsnorm und die Weisheit seiner Handlung mitteilen, wie es auch der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) tat.
  8. Die Sorge des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) um seine Umma sowie dessen Erbarmen mit ihr und Erleichterung für sie. Möge Allâh ihn für das, was er für uns getan hat, belohnen! Die Herrscher und maßgeblichen Persönlichkeiten, denen gehorcht wird, sollten dem Propheten (Friede und Segen seien auf ihm)  in dieser Angelegenheit folgen.
  9. Es ist erlaubt, einige gute Dinge zu unterlassen, um andere Schlechtigkeiten abzuwenden und das wichtigere zweier Dinge voranzustellen.
  10. Der erste Gebetsruf und der Gebetsruf zum unmittelbaren Gebetsbeginn entfallen bei den freiwilligen Gebeten, die in Gemeinschaft verrichtet werden, wie es auch beim Tarâwih-Gebet der Fall ist.
  11. Es ist besser, das freiwillige Gebet anstatt in der Moschee zu Hause zu verrichten, außer diejenigen Gebete, bei denen es Sunna ist, sie in Gemeinschaft zu beten, wie das Gebet der Bitte um Regen und das Tarâwih-Gebet. Bei diesen Gebeten ist es besser, sie in Gemeinschaft zu verrichten.

 

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