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Der Gläubige und das Paradies

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2529 2013/01/26 2024/04/26

-      Das Paradies

Die Gläubigen werden durch eines der acht großen Tore des Paradieses geführt. Dort wird ihnen ein freudiger Empfang durch die Engel bereitet und ihnen wird für ihre sichere Ankunft und ihre Errettung vor dem Höllenfeuer gratuliert.

“Und in den (Paradies)garten geführt werden diejenigen, die ihren Herrn fürchteten in Scharen. Wenn sie dann dort ankommen und seine Tore geöffnet werden und seine Wärter zu ihnen sagen: ‘Friede sei auf euch! Gut wart ihr, so betretet ihn, ewig (darin) zu bleiben.’” (Quran 39:73)

(Zu den Frommen wird gesagt werden): “O du Seele, die du Ruhe gefunden hast, kehre zu deinem Herrn zufrieden und mit Wohlgefallen zurück. Tritt ein unter Meine Diener, und tritt ein in Meinen (Paradies)garten.” (Quran 89:27-30)

Die besten der Muslime werden das Paradies als Erste betreten. Die rechtschaffensten von ihnen werden zu den höchsten Stufen aufsteigen.[1]

“Wer zu Ihm als Gläubiger kommt, der rechtschaffene Werke getan hat, für jene gibt es die höchsten Rangstufen.” (Quran 20:75)

“Und die Vorausgeeilten, ja die Vorausgeeilten, das sind diejenigen, die (Gott) nahegestellt sein werden, in den Gärten der Wonne.” (Quran 56:10-12)

Die qur'anische Beschreibung des Paradieses vermittelt uns einen Einblick, welch ein fantastischer Ort das ist. Ein ewiges Zuhause, das unsere zuträglichen Begehren erfüllt, alle unsere Sinne anregt, uns alles gewährt, was wir möglicherweise wünschen und noch vieles mehr. Gott beschreibt Sein Paradies dessen Erde aus feinem Pulver von Misk,[2] Boden von Safran,[3] Ziegelsteine aus Gold und Silber und Kieselsteine von Perlen und Rubinen bestehen. Unterhalb der Gärten des Paradieses fließen Flüsse mit Quellwasser, süßer Milch, klarem Honig und nicht berauschendem Wein. Die Zelte an ihren Ufern sind Kuppeln aus hohlen Perlen.[4] Der ganze Ort ist von Licht erfüllt, mit süß-riechenden Pflanzen und Düften, die von weiter Ferne zu riechen sind.[5] Es gibt dort Erhabene Plätze, riesige Paläste, Weinreben, Dattelpalmen, Granatapfelbäume,[6] Lotus und Akazien, deren Stämme aus Gold sind.[7] Überreichlich reife Früchte aller Art: Beeren, Zitronen, Steinfrüchte, Melonen, Kernfrüchte; alle Sorten Früchte, tropische und exotische; einfach alles, das sich die Gläubigen wünschen könnten!

“…darin gibt es, was die Seelen begehren und köstlich für die Augen ist...” (Quran 43:71)

Jeder Gläubige wird eine wunderschöne, fromme und reine Gattin haben, die fein gearbeitete Kleider tragen wird; und es wird in dieser neuen Welt so viel mehr unendliche, strahlende Freude geben.

“Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereitgehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.” (Quran 32:17)

Entsprechend den körperlichen Reizen wird das Paradies seine Bewohner in einen Zustand emotionaler und psychischer Glückseligkeit versetzen, wie der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte:

“Jeder, der in das Paradies eintritt, ist mit einem freudigen Leben gesegnet; er wird sich nie elend fühlen, seine Kleidung wird nie abgetragen werden und seine Jugend wird nie zu Ende gehen. Die Leute werden einen Göttlichen Ruf vernehmen: ‘Ich verspreche euch, dass ihr gesund seid und niemals wieder krank werdet, ihr werdet leben und nie sterben, ihr seid jung und werdet niemals altern, ihr seid glücklich und werdet nie unglücklich sein.’” (Sahih Muslim)

Und was schließlich die Augen am meisten erfreuen wird, ist das Angesicht Gottes Selbst.

“[Die einen] Gesichter werden an jenem Tag strahlen, zu ihrem Herrn schauen. Und (die anderen) Gesichter werden an jenem Tag finster sein.” (Quran 75:22-23)

Dies ist das Paradies, das ewige Zuhause und der letzte Aufenthalt der rechtschaffenen Gläubigen. Möge Gott, der Allerhöchste, uns des Paradieses würdig machen.

-      Der Ungläubige im Grab

Wenn sich der Tod dem Ungläubigen nähert, fühlt er etwas von der Hitze des Höllenfeuers. Dieser Vorgeschmack von dem, was kommen wird, lässt ihn um eine zweite Chance auf der Erde flehen, damit er das Gute tun kann, von dem er weiß, dass er es hätte tun sollen. Ach! Er wird umsonst flehen.

“Wenn dann der Tod zu einem von ihnen kommt, sagt er: ‘Mein Herr, bringt mich zurück, auf dass ich rechtschaffen handele in dem, was ich hinterlassen habe.’ Keineswegs! Es ist nur ein Wort, das er (so) sagt; hinter ihnen wird ein trennendes Hindernis sein bis zu dem Tag, da sie aufgeweckt werden.” (Quran 23:99-100)

Göttliche Verfluchung und Strafe wird der bösen Seele von abscheulichen, häßlichen, dunklen Engeln übermittelt, die weit von ihr entfernt sitzen:

“Erhalte die ‘frohe’ Botschaft von siedendem Wasser, Eiter und vielfältigen, ähnlichen Qualen.” (Ibn Majah, Ibn Kathir)

Die ungläubige Seele freut sich nicht darauf, Gott, ihrem Herrn, zu begegnen, wie der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, erklärte:

“Wenn die Zeit des Todes eines Ungläubigen näherkommt, erhält er die schlimmen Nachrichten von Gottes Strafe und Seiner Vergeltung, von dem ihm nichts verhaßter ist, als das, was vor ihm liegt. Deshalb haßt er es, Gott zu treffen, und auch Gott haßt das Treffen mit ihm.” (Sahih Al-Bukhari)

Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte auch:

“Wer das Treffen mit Gott liebt, den liebt Gott zu treffen, und wer das Treffen mit Gott haßt, den haßt Gott zu treffen.” (Sahih Al-Bukhari)

Der Engel des Todes sitzt am Kopf des Ungläubigen, dessen Zeit gekommen ist und sagt: “Verruchte Seele, komm heraus zu der Unzufriedenheit Allahs.” Und er entreißt dem Köper seine Seele.

“Und wenn du sehen würdest, wie sich die Ungerechten in den Fluten des Todes befinden und die Engel ihre Hände ausstrecken: ‘Gebt eure Seelen heraus! Heute wird euch mit schmählicher Strafe vergolten, dass ihr stets über Gott die Unwahrheit gesagt habt und euch gegenüber Seinen Zeichen hochmütig zu verhalten pflegtet.’” (Quran 6:93)

“Und wenn du sehen würdest, wie die Engel diejenigen abberufen, die ungläubig sind, wobei sie sie ins Gesicht und auf den Rücken schlagen und sagen: Kostet die Strafe des Brennens!” (Quran 8:50)

Die schlechte Seele verlässt den Körper mit großen Schwierigkeiten. Sie wird von den Engeln wie ein eiserner Kamm durch nasse Wolle gezogen.[8] Der Engel des Todes ergreift die Seele und steckt sie in einen aus Haaren gewoben Sack, der einen Gestank von Verwesung abgibt. Die Engel nehmen dann die Seele hinauf, vorbei an einer anderen Gruppe von Engeln, die fragen: “Wer ist diese verruchte Seele?” worauf sie antworten: “Der und der, der Sohn von dem und dem.” Dabei verwenden sie die schlimmsten Namen, mit denen sie in ihrer Zeit auf der Erde gerufen wurde. Wenn sie dann zum untersten Himmel gebracht wird, wird angefragt, ob für sie ein Tor geöffnet wird, aber die Anfrage wird abgelehnt. Als der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, diese Ereignisse beschrieb und an diesem Punkt angelangte, rezitierte er:

“Gewiß, denjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich ihnen gegenüber hochmütig verhalten, werden die Tore des Himmels nicht geöffnet, und sie werden nicht in den (Paradies)garten eingehen, bis ein Kamel durch ein Nadelöhr geht.” (Quran 7:40)

Gott wird sagen: “Berichtet sein Buch in Sijjeen, in der tiefsten Erde.”

…und seine Seele wird hinabgeschmettert. In dieser Verbindung rezitierte der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm:

“Und wenn einer Allah (etwas) beigesellt, so ist es, als ob er vom Himmel herunterfiele und er dann von den Vögeln fortgerissen oder vom Wind an einen fernen Ort hinabgeweht würde.” (Quran 22:31)

Die verruchte Seele wird dann zurück in ihren Körper eingesetzt, und die beiden schrecklichen, furchterregenden Engel Munkar und Nakier kommen zu ihr, um sie zu verhören. Nachdem sie ihn hingesetzt haben, fragen sie:

Munkar und Nakier: “Wer ist dein Herr?”

Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”

Munkar und Nakier: “Welche ist deine Religion?”

Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”

Munkar und Nakier: “Was sagst du über diesen Mann (Muhammad), der dir geschickt wurde?”

Ungläubige Seele: “Ach, ach, ich weiß es nicht.”

Nachdem er seine Prüfung nicht bestanden hat, wird der Kopf des Ungläubigen mit einem Eisenhammer mit einer solchen Kraft geschlagen, die einen Berg zertrümmern könnte. Vom Himmel ist ein Schrei zu hören: “Er hat gelogen, so breitet Läufer der Hölle für ihn aus und öffnet ihm ein Tor zur Hölle.”[9] Der Gang seines Grabes wird dann von einigen der wütenden Feuern der Hölle erhellt und sein Grab wird eng und in dem Maße begrenzt, dass seine Rippen sich ineinander schieben, wenn sein Körper zerdrückt wird.[10] Dann kommt ein unglaublich häßliches Wesen, das häßliche Kleidung trägt und einen fauligen und widerlichen Geruch abgibt, zur ungläubigen Seele und sagt: “Sei bekümmert mit dem, was dir mißfällt, denn es ist dein Tag, der dir vorausgesagt wurde.” Der Ungläubige wird fragen: “Wer bist du, mit deinem häßlichen Gesicht und bringst Unheil?” Der Häßliche wird antworten: “Ich bin deine schlechten Taten!” Der Ungläubige wird dann dazu gebracht, bittere Gewissensbisse zu bekommen, wenn ihm jeden Morgen und jeden Abend gezeigt wird, welchen Aufenthaltsort er im Paradies gehabt hätte – hätte er ein rechtschaffenes Leben geführt – bevor ein Tor für ihn geöffnet und sein tatsächlicher Aufenthaltsort in der Hölle gezeigt wird.[11] Allah erwähnt in Seinem Buch, wie die verruchten Anhänger Pharaos in diesem einen Moment waren, da sie in ihren Gräbern dem Höllenfeuer ausgesetzt waren:

“Das Höllenfeuer: dem sie morgens und abends vorgeführt werden. Und am Tag, da sich die Stunde erhebt (wird zu den Engeln gesagt): ‘Laßt die Leute Pharaos in die strengste Strafe eingehen.’” (Quran 40:46)

Überwältigt von Angst und Abscheu, Furcht und Hoffnungslosigkeit, wird der Ungläubige in seinem Grab bitten: “Mein Herr, laß bloß nicht die letzte Stunde schlagen, laß bloß nicht die letzte Stunde schlagen.”

Der Gefährte Zaid ibn Thabit berichtete, wie das Pferd des Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, durchging und ihn beinahe abwarf, als der Prophet Muhammad und seine Gefährten einmal an Gräbern von Götzendienern vorbeikamen. Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte dann:

“Diese Leute werden in ihren Gräbern gestraft, und wäre es nicht so, dass ihr aufhören würdet, eure Toten zu begraben, würde ich Gott bitten, euch die Strafe im Grab hören zu lassen, so wie ich (und dieses Pferd) sie hören können.” (Sahih Muslim)

 

 



[1] Sahih al-Jami.

[2] Sahih Muslim

[3] Mischkat

[4] Sahih Al-Bukhari

[5] Sahih al-Jami

[6] Quran 56:27-32

[7] Sahih al-Jami

[8] Al-Hakim, Abu Dawud, und andere.

[9] Musnad Ahmad.

[10] Musnad Ahmad.

[11] Ibn Hibban.

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