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Kernwerte des Islam

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1500 2014/08/11 2024/03/28

Es ist schwierig, den gesamten Islam auf wenige Kernwerte zu begrenzen.  Nichtsdestotrotz wurden die wichtigsten Glaubensgrundlagen durch den Propheten Muhammad selbst gekennzeichnet.  Daher gibt es hier eine allgemeine Übereinstimmung bei allen Muslimen.  Es liefert einen interessanten Vergleich, denn die modernen Juden und Christen können keine ähnliche Uniformität in ihren Glaubenssystemen vorweisen.  Bei den Christen beispielsweise gibt es zahlreiche Konfessionen[1]  und die Juden haben überhaupt keine Übereinstimmung über den Glauben.  Moderne Juden stimmen hauptsächlich über die 613 Befehle überein, die Maimonides, ein jüdischer Rabbi aus dem muslimischen Spanien, im 12.Jahrhundert berichtete und klassifizierte.


Zusätzlich haben muslimische Gelehrte in der Vergangenheit und in der Gegenwart auch die Kernlehren des Qur´an, des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, und das ´Wesentliche´ des islamischen Gesetzes (Scharia) identifiziert und sich in bestimmten Fällen geeinigt. 

 


Kernlehren des Islam: Sechs Artikel des Glaubens

Über eine Milliarde Menschen teilen einen gemeinsamen, fundamentalen Glauben, der in „Artikel des Glaubens" unterteilt wird.  Diese Artikel des Glaubens bilden das Fundament des islamischen Glaubenssystems.  


1.  Der Glaube an Einen Gott: Die wichtigste Lehre des Islam ist, dass nur Gott gedient und angebetet werden darf.  Die größte Sünde im Islam ist, andere Wesen zusammen mit Gott anzubeten.  Tatsächlich glauben Muslime, dass diese die einzige Sünde ist, die Gott nicht vergibt, wenn eine Person stirbt, bevor sie dafür bereut hat. 


2.  Der Glaube an die Engel: Gott hat unsichtbare Wesen geschaffen, die unermüdlich arbeiten, um Sein Königreich in vollem Gehorsam zu verwalten.  Die Engel umgeben uns jederzeit, jeder hat seine Pflicht, einige berichten unsere Worte und Taten.  


3.    Der Glaube an die Propheten Gottes: Muslime glauben, dass Gott Seine Rechtleitung jeder Nation durch menschlicher Propheten mitgeteilt hat.  Diese Propheten beginnen mit Adam und enthalten Noah, Abraham, Moses, Jesus und Muhammad, Friede sei mit ihnen.  Die Hauptbotschaft aller Propheten war schon immer, dass es nur Einen Gott gibt und Er alleine verdient es, angefleht und angebetet zu werden. 


4.    Der Glaube an die offenbarten Bücher Gottes: Muslime glauben, dass Gott Seine Weisheit und Anweisungen durch ´Bücher´ an einige Seiner Propheten offenbart hat, wie die Psalter, die Torah und das Evangelium.  Mit der Zeit allerdings wurden die ursprünglichen Lehren dieser Bücher verdreht oder gingen verloren.  Muslime glauben, der Qur´an ist Gottes letzte Offenbarung an den Propheten Muhammad, und er wurde vollständig bewahrt.  


5.    Der Glaube an den Tag des Gerichts: Das Leben in dieser Welt und alles, was sich darin befindet, wird an einem festgelegten Tag zu Ende gehen.  Zu jener Zeit wird jede Person von den Toten wieder auferweckt.  Gott wird über jede Person einzeln richten, ihrem Glauben und ihren guten und schlechten Taten entsprechend.  Gott wird bei Seinem Urteil Gnade und Gerechtigkeit walten lassen.  Nach den islamischen Lehren werden diejenigen, die an Gott glauben und gute Taten verrichten, ewig im Himmel belohnt.  Diejenigen, die den Glauben an Gott verweigern, werden ewig im Feuer der Hölle bestraft. 

 


6.    Der Glaube an das Schicksal und den Göttlichen Erlass: Muslime glauben, da Gott der Erhalter allen Lebens ist, geschieht nichts, als durch Seinen Willen und mit Seinem vollständiges Wissen.  Dieser Glaube widerspricht nicht der Vorstellung vom freien Willen.  Gott zwingt uns nicht, unsere Wahl ist Gott von vornherein bekannt, denn Sein Wissen ist vollständig.  Diese Erkenntnis hilft dem Gläubigen durch Schwierigkeiten und Not.  

 


Religiöse Kernpraktiken im Islam: Die fünf "Säulen" des Islam

Im Islam ist die Anbetung ein Teil des alltäglichen Lebens, und sie beschränkt sich nicht auf bloße Rituale.  Die formalen Akte des Gottesdienstes sind als die fünf „Säulen" des Islam bekannt.  Die fünf Säulen des Islam sind das Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, Almosen und Pilgern.


1.    Das Glaubensbekenntnis: Das "Glaubensbekenntnis" ist die Aussage: "La ilaha illa Allah wa Muhammad Rasul-ullah", mit der Bedeutung: "Es gibt keinen Gott, der würdig ist, angebetet zu werden, außer Gott (Allah) und Muhammad ist der Gesandte (Prophet) Gottes."  Das Glaubensbekenntnis ist mehr als nur eine Aussage; es muss sich in den Taten wiederspiegeln. Um zum Islam zu konvertieren, muss man dieses Bekenntnis aussprechen.


2.    Das tägliche Gebet: Das Gebet ist eine Methode, durch die ein Muslim Verbindung zu Gott aufnimmt und spirituelle Stärke und inneren Frieden findet.  Muslime verrichten fünf Gebete am Tag.    

3.    Zakah: Eine Art Almosen.  Muslime erkennen an, dass Reichtum ein Segen von Gott ist und bestimmte Verantwortlichkeiten im Gegenzug erforderlich macht.  Im Islam ist es die Pflicht der Wohlhabenden, den Armen und Bedürftigen zu helfen.

4.    Das Fasten im Ramadhan: Einmal in jedem Jahr wird den Muslimen befohlen, einen ganzen Monat von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang zu fasten.  Die Periode intensiver spiritueller Hingabe ist als das Fasten vom Ramadhan bekannt, in dem kein Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr während des Fastens erlaubt sind.  Nach Sonnenuntergang kann man diese Dinge genießen.  Während dieses Monats praktizieren Muslime Selbstkontrolle und konzentrieren sich auf Gebete und Hingabe.  Beim Fasten lernen Muslime, Mitleid mit denen auf der Welt zu haben, die immer wenig zum Essen haben.


5.    Die Hajj Pilgerreise nach Mekka: Jeder Muslim strebt danach, einmal im Leben die Heiligen Stätten in Mekka, im heutigen Saudi Arabien, zu besuchen.  Es ist eine sehr intensive spirituelle Erfahrung für einen Muslim.  In der Regel machen 2-3 Millionen jedes Jahr Haǧǧ.


Der Kern des Qur´an: Sura (Kapitel) al-Fatiha

Gelehrte betrachten Sura al-Fatihah, das erste Kapitel des Qur´an, als das Kernstück des Qur´an.  Es wird in jedem formellen Gebet auf arabischer Sprache rezitiert.  Die Übersetzung lautet folgendermaßen:


"Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen! Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tage des Gerichts!  Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe. Führe uns den geraden Weg (des Islam) den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht (den Weg) derer, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht (den Weg) der Irregehenden."

 

Kernlehren des Propheten Muhammad

Klassische Gelehrte des Islam haben die Lehren des Propheten Muhammad zu einigen wenigen Aussagen zusammengefasst.  Diese umfassenden Aussagen berühren jeden Aspekt unserer Leben.  Einige sind:


1)    Die Taten werden nach der Absicht dahinter bewertet.  


2)    Gott ist Rein und akzeptiert nichts, außer wenn es rein ist und Gott hat den Gläubigen anbefohlen, was Er auch den Propheten befohlen hat. 


3)    Ein Teil der guten Einhaltung des Islam einer Person ist, das beiseite zu lassen, was sie nicht betrifft.

4)    Eine Person kann kein vollständiger Gläubiger sein, bis sie für ihren Bruder liebt, was sie für sich selbst liebt.


5)    Man sollte sich und anderen keinen Schaden zufügen.


6)    Lass es nicht zu deinem Ziel im Leben werden, weltlichen Gewinn anzuhäufen und Gott wird dich lieben.  Sei nicht darum besorgt, was die Leute haben, und sie werden dich lieben.


Kern des Islamischen Gesetzes oder Scharia

Den Kern des islamischen Gesetzes bildet die Bewahrung von:

1)    Religion.

 

2)    Leben.


3)    Familie.


4)    Verstand.


5)    Reichtum.


6)    Einige zeitgenössische Gelehrte schlagen vor, dass sowohl Gerechtigkeit als auch Freiheit in die sechste Kategorie gehören. 


Aus der Sicht des Islam sind sie als die ´Wesentlichen´ bekannt, weil sie für das menschlicher Wohlergehen als essentiell betrachtet werden.


Wir fassen zusammen, wenn jemand gebeten würde, den Kern des Islam mit den wenigsten möglichen Worten zusammenzufassen, dann wäre die Antwort: "es ist in dem Wort ´Islam´ selbst: dienen, anbeten und sich Gott liebend hingeben." 



Fußnoten:

[1] www.creeds.net

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