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Verse der Dreieinigkeit (teil 3 von 4): Alpha and Omega
Manche Leute sagen, weil dieselben Titel – Alpha und Omega – sowohl für Gott als auch für Jesus verwendet werden, beweise dies, dass sie ein und dasselbe seien. Es wird darüber hinaus behauptet, diese Ausdrücke meinen die Ewigkeit von Vater und Sohn. Bei näherer Analyse erkennen wir aber, dass diese Auffassung verschiedene Probleme aufwirft.
Jesaja 44:6 “So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.”
Offenbarung 1:8 “Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, spricht Gott, der Herr, der da ist und da war und der da kommt, der Allmächtige.”
Offenbarung 1:11 “Ich bin das A und O, der Erste und der Letzte.”
Offenbarung 22:13 “Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.”
Erstens: das Buch der Offenbarung ist ein unglaubwürdiges Buch. Frühe Christen und Älteste der Kirche - Marcion, Caius von Rom, Dionysius von Alexandria, Amphilocius von Iconium, Gregory von Nazianzus, Cyril von Jerusalem, Synod von Laodicea 360 nChr – stritten darüber.[1] Der Autor der Offenbarung gibt sich selbst als irgendein unbekannter Johannes bekannt, aber wahrscheinlich ist es nicht der Jünger Johannes, denn der Stil des Buches unterscheidet sich völlig vom Johannes Evangelium.[2] Außer seinem Namen ist äußerst wenig von ihm bekannt. Martin Luther kritisierte dieses Buch, das schrieb er in dem Vorwort zur Offenbarung.
“Ich überlasse es jedem, sich seine eigene Meinung über dieses Buch der Offenbarung des Johannes zu bilden. Ich möchte nicht, dass irgendjemand sich an meine Meinung oder mein Urteil gebunden fühlt. Ich sage nur, was ich fühle. Ich vermisse in diesem Buch mehr als eine Sache, und es lässt mich denken, dass es weder apostolisch noch prophetisch ist... Viele der Väter lehnten dieses Buch vor langer Zeit ebenfalls ab... Für mich ist das Grund genug, nicht allzu hoch davon zu denken: Christus wird darin weder gelehrt noch gekannt.”[3]
Bis zum heutigen Tage werten die lutheraner Gelehrten diese Offenbarung des Johannes in einer separaten Kategorie der umstrittenen Bücher.
Zweitens: Alpha und Omega (A und O) sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Bibelgelehrte sind sich nicht vollkommen sicher, was der Satz: “das Alpha und das Omega” bedeutet. Es kann nicht streng buchstäblich gemeint sein, denn weder Gott noch Jesus sind griechische Worte. Es ist, als würde man sagen, Gott ist ´A und Z´. Lenski gibt zu Bedenken: “Es ist fruchtlos, in der jüdischen oder heidnischen Literatur nach der Quelle von etwas zu suchen, das diesen Namen Alpha und Omega ähnelt. Nirgends gibt es eine Person, nicht zu reden von einer Gottheit, die ´Alpha und Omega´ genannt wird, oder in hebräisch ´Aleph und Tau´.”[4] Obwohl es keinen Beweis aus historischen Quellen gibt, dass irgendjemand “Alpha und Omega” genannt wurde, sagt Bullinger: “es ist von den Hebräern, ein gewöhnlicher Brauch unter den alten jüdischen Kommentatoren, das Ganze von etwas vom Beginn bis zum Ende zu bezeichnen; zB. ´Adam übertrat das ganze Gesetz von Aleph bis Tau.´”[5] Die besten Köpfe der Gelehrten haben geschlussfolgert, dass der Satz etwas mit dem Beginnen und Beenden von einer Sache zu tun hat oder mit der Gesamtheit von etwas.
Drittens: die Doktrin von Alpha und Omega ist ein trauriges und unglückliches Beispiel dafür, wie die Menschheit mit Gottes Worten spielt. Es zeigt, wie Doktrinen von Menschen aufgestellt werden, um ihren falschen Glauben zu rechtfertigen. Der Satz “Ich bin das A und O, der Erste und der Letzte” (Offenbarung 1:11), den wir in der King James Version finden, war nicht in den griechischen Originaltexten. Der Alpha Omega Satz ist wirklich in keinem der alten Texte zu finden, noch wird er in einer der modernen Übersetzungen erwähnt, nicht einmal als Fußnote.
Offenbarung 1:10-11
KJV “und hörte hinter mir eine großartige Stimme, wie eine Trompete, die sagte: “Ich bin Alpha und Omega, der Erste und der Letzte.”
NIV “und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie eine Trompete, die sagte: “Schreibe auf eine Schriftrolle, was du siehst und schicke es zu den sieben Kirchen´.”
NASB “und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie der Schall einer Trompete, die sagte: “Schreibe in ein Buch, was du siehst, und schicke es zu den sieben Kirchen.”
ASV “und ich hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Trompete, die sagte: “Was du siehst, schreibe in ein Buch und schicke es den sieben Kirchen.”
RSV “und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie eine Trompete, die sagte: “Schreibe, was du siehst, in ein Buch und schicke es zu den sieben Kirchen.”
NAB (Katholisch) “und hörte hinter mir eine Stimme, so laut wie eine Trompete, die sagte: “Schreibe auf eine Schriftrolle, was du siehst, und schicke es zu den sieben Kirchen ”
Footnotes:
[1] Bible Research, an internet resource von Michael D. Marlowe. (https://www.bible-researcher.com/canon5.html)
[2] A Critical and Exegetical Commentary on The Revelation of St. John von R. H. Charles. T. & T. Clark, 1920
[3] Luther’s Works, vol 35 (St. Louis: Concordia, 1963), S. 395-399.
[4] R.C.H. Lenski, The Interpretation of St. John’s Revelation (Augsburg Pub. House, Minneapolis, MN 1963), S. 51.
[5] E. W. Bullinger, Commentary on Revelation (Kregel Pub., Grand Rapids, MI, 1984), S. 147 und 148.