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30.Verzeihung und Nachsicht

10390 2008/04/22 2024/12/08
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30.    verzeihung und nachsicht: anas ibn malik (t), berichtete: “ich lief neben dem gesandten (r), während er ein gewand aus nağrān trug, dessen verzierborte ziemlich grob war. da kam ein wüstenaraber an ihn heran und zog ihn (r) so heftig am gewand, dass ich das schulterblatt des gesandten allahs (r) sehen konnte, welche reibspuren der zierborte auf grund des heftigen ziehens des gewandes, aufwies. der mann sagte:

 

“du muhammad, lass mir etwas von dem geld allahs geben, das sich bei dir befindet!” der gesandte allahs (r) wandte sich ihm zu und lachte und ließ ihm dann eine gabe aushändigen.”   

 (sahih al-bukhari, hadith nr.2980)

   und zu den beispielen seiner nachsicht dient auch der hadith von zaid ibn sa’nah. in diesem hadith geht es um einen jüdischen rabbiner, welcher dem gesandten (r) ein darlehen gegeben hatte. der gesandte hatte das geld von ihm genommen, um die bedürfnisse einiger vertrauter menschen zu stillen. zaid sagte:

 

“zwei oder drei tage vor ablauf der frist ging der gesandte (r) zum leichenbegräbnis (Ğanãza) eines mannes von den ansar. mit ihm waren abu bakr, umar und uthman und einige seiner gefährten. nachdem der prophet das totengebet verrichtet hatte, setzte er (r) sich an eine mauer. ich packte ihn an seinem kragen und schaute ihn mit einem unhöflichen blick an und sagte: “gibst du mir, o muhammad, mein rechtmäßiges eigentum nicht zurück? denn bei allah, ich kenne euch, o söhne des abdul muttalib, nicht als menschen, die einen hinhalten und weiß dies durch meinen umgang mit euch!! er sagte weiter: “ich schaute zu umar ibn al-chattab und sah, wie sich die augen in seinem gesicht wie ein runder planet drehten. dann richtete er seinen blick auf mich und sagte: “o feind allahs, sagst du zum gesandten allahs (r), was ich höre und tust mit ihm was ich sehe? im namen dessen, der ihn mit der wahrheit sandte, wenn ich mich nicht zurückhalten würde, so hätte ich dir den nacken mit meinem schwert abgeschlagen.” währenddessen schaute der gesandte (r) mit ruhe und gelassenheit zu umar und sagte: “wir benötigen dich für andere angelegenheiten als diese o umar. undzwar, dass du mich zum guten handeln aufforderst und ihm gehorsam befiehlst. gehe mit ihm o umar und gib ihm sein recht und dazu noch 20 saa` (ein altes hohlmaß, das etwa 3 kg beträgt), weil du ihn so grob behandelt hast.” zaid sagte: “umar ging mit mir und gab mir mein recht und dazu 20 saa` datteln. ich fragte ihn, was dieser überschuss sei.” umar sagte: “der gesandte allahs (r) hat mir befohlen, dir diesen überschuss auszuhändigen, weil ich dich so grob behandelt habe.” ich sagte: “kennst du mich, o umar?” da sagte umar: “nein, wer bist du?” ich sagte: “ich bin zaid ibn sa’nah.” umar sagte: “der rabbiner?” ich antwortete: “ja, der rabbiner.” er fragte: “was hat dich dazu bewegt, den propheten auf diese art anzusprechen und ihn so zu behandeln?” ich sagte: “o umar, als ich den gesandten anschaute, erkannte ich an ihm alle kennzeichen des prophetentums, außer zweien, die ich nicht überprüft habe. seine nachsicht überbietet sein unwissen. und je größer sein unwissen ist, desto stärker ist seine nachsicht. ich habe diese beiden kennzeichen überprüft und nehme dich deshalb zum zeugen, dass ich allah als gott, den islam als religion und muhammad als propheten akzeptiere. und ich nehme dich als zeugen dafür, dass die hälfte meines vermögens ein almosen für die gemeinschaft muhammads ist.” dann sagte umar: “oder für einen teil von ihnen, denn du kannst sie nicht alle damit versorgen.” dann sagte ich: “oder für einen teil von ihnen.” so kehrten umar und zaid zurück zum gesandten allahs. und zaid sagte: “ich bezeuge, dass es keine gottheit außer allah gibt und dass muhammad sein diener und gesandter ist.” so glaubte er an ihn (r) und stimmte ihm zu. und er war zusammen mit dem gesandten allahs (r) zeuge von vielen dingen und fiel in der schlacht von tabuk als märtyrer. möge allah sich zaid erbarmen.”   

(sahih ibn hibban, hadith nr.288)

   und ein sehr bedeutendes beispiel für sein (r) verzeihen ist sein verhalten, als er makkah befreite und die bewohner makkah’s, die ihm viel unrecht angetan hatten und der grund für seine austreibung waren, bei der kaba zusammenkamen. er sagte:

“was denkt ihr, was ich nun mit euch machen werde?” sie sagten: “gutes, edelgesinnter bruder und sohn eines edelgesinnten bruders.” er sagte: “geht, ihr seid frei.” 

(sunan al-baihaqii, hadith nr.18055)

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