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  2. Der Islam ist die Religion des Friedens
  3. Die islamischen Moralwerte und seine Prinzipien bestätigen den umfassenden Frieden im vollkommenen Sinne des Wortes, denn der Islam ruft dazu auf

Die islamischen Moralwerte und seine Prinzipien bestätigen den umfassenden Frieden im vollkommenen Sinne des Wortes, denn der Islam ruft dazu auf

2412 2013/08/21 2024/12/26

1)  Die menschliche Seele zu verehren, denn ihre Bewahrung wird im Islam sehr hoch geschätzt und sie hat ihren besonderen Platz und Stellung. Aus diesem Grund gibt es im Islam die Wiedervergeltung und es wird befohlen, dass der Mörder (bei absichtlicher Tötung) getötet werden soll. Jedoch bei unabsichtlicher Tötung gibt es in der islamischen Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) eine andere Regelung, die man als DIAH (Wiedergutmachung) bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Summe von Geld, die an die Familie des Getöteten ausgezahlt wird. Damit ist der Wert des Getöteten natürlich nicht ersetzt, doch soll es eine Wiedergutmachung für den Schaden darstellen, den die Familie durch den Tod des Familienmitgliedes erlitten hat. Die Sühne (Kaffarah) ist die Befreiung eines Sklaven. Wenn es jedoch keine Sklaven gibt, die man befreien kann, so muss man zwei Monate lang fasten. Und wer auch dazu nicht imstande ist, soll 60 Bedürftige speisen. Diese Kaffarah ist ein Gottesdienst, wodurch der Diener die Gelegenheit hat, sich Allah zu nähern, in der Hoffnung, dass Er ihm seine unabsichtliche Sünde vergibt. Und dies nur, um die Seele zu bewahren und das Leben der anderen zu schützen. Und es dient dazu, um Bösewichte davor abzuschrecken solche Kriminaltaten zu verüben. Denn wenn man weiß, dass man getötet wird, falls man jemanden tötet, so wird man dies nicht so leichtfertig tun. Und somit sind alle Gesetze die der Islam vorschreibt sinnvoll und wirksam; denn sie wurden vorgeschrieben, um das Leben und die Rechte der Menschen zu schützen. Allah  sagt:

(In der Wiedervergeltung liegt Leben für euch, o die ihr Verstand besitzt, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!)   (Qur´an 2:179)

   Und im Islam sind diese Strafen nicht nur für das diesseitige Leben festgesetzt, sondern er spricht bei vorsätzlicher Tötung über die Strafe dafür im Jenseits und Allah zürnt und verflucht diese und bereitet ihnen eine gewaltige Strafe im Jenseits. Allah  sagt:

(Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn (Ajr) ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe.)   (Qur´an 4:93)

2)  Für die islamische Religion sind alle Menschen in der Entstehung gleich, männlich wie weiblich ohne jegliche Unterscheidung nach der Farbe oder der Rasse usw. Denn der erste Mensch, den Gott geschaffen hat, war Ādam, der Vater aller Menschen. Aus ihm hat Gott seine Frau, Eva geschaffen, die Mutter aller Menschen. Von den beiden stammt die ganze Menschheit ab. Somit sind alle Menschen gleicher Herkunft. In diesem Zusammenhang sagt Allah:

(Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandschaftsbande. Gewiss, Allah ist Wächter über euch.)   (Qur´an 4:1)

 

   Ebenfalls sagte der Gesandte Allahs:

“….Die Menschen sind Ādams Kinder und Ādam stammt aus der Erde.”   (Überliefert bei Ahmad)

   So sind alle Menschen auf der Erde gleicher Herkunft, vom Stamm Ādams. Allah  sagt:

(O Kinder Ādams, der Satan soll euch ja nicht der Versuchung aussetzen, wie er eure (Stamm)eltern aus dem (Paradies)garten vertrieben hat, indem er ihnen ihre Kleidung wegnahm, um ihnen ihre Blöße zu zeigen. Gewiss, er sieht euch, er und sein Stamm, von wo ihr sie nicht seht. Gewiss, Wir haben die Satane zu Schutzherren für diejenigen gemacht, die nicht glauben.)   (Qur´an 7:27)

   So sind alle Menschen auf der Erde gleicher Herkunft. Zu Anfang hatten sie eine Religion und eine Sprache. Dann vermehrten sie sich und verbreiteten sich überall auf den verschiedensten Ecken der Erde, so dass sich unbedingt verschiedene Sprachen, Farben, Denk- und Lebensweisen und auch verschiedene Glaubensformen entwickelt und herausgebildet haben. Allah  sagt:

(Die Menschen waren nur eine einzige Gemeinschaft. Dann wurden sie uneinig...)                                                                                        (Qur´an 10:19)

   Die islamischen Vorschriften setzen den Menschen seinem Mitmenschen gleich, ungeachtet seiner Herkunft, Farbe, Sprache, Heimat. Alle sind vor Gott gleich. Der einzige Unterschied zwischen ihnen entsteht durch die Annäherung oder Distanzierung vom göttlichen Gesetz und von seiner Anwendung. So sagt Allah:

(O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.)   (Qur´an 49:13)

   Aufgrund dieser Gleichheit, die der Islam festlegt, sind alle Menschen gemäß der islamischen Religion gleich in der Freiheit. Diese Freiheit muss durch die Religion festgelegt und kontrolliert werden, damit sie sich von der tierischen Freiheit abhebt. Dieses Motto hat der zweite Kalif, Omar Ibn Al-Khattab vor vierzehn Jahrhunderten hoch gestellt, als er sagte: “Seit wann versklavt ihr die Menschen, während sie ihre Mütter frei geboren haben?”

 

Denn für jeden gilt:

 

  • Freiheit des Denkens und Freiheit der Meinungsäußerung. Der Islam fordert seine Anhänger auf, das Rechte zu sprechen, eigene Meinungen und Gedanken zum Ausdruck zu bringen, solange sie konstruktiv und zielgerichtet sind. Dabei müssen sie keinen Tadel befürchten; so erklärt der Gesandte Allahs:

“Der Schweigende über die Wahrhaftigkeit (Haqq) ist ein stummer Satan.”   (Überliefert bei Abu Dawud)

   In einem anderen Zusammenhang, als Ali ibn Abi Talib ein gewisses Gutachten nach seiner Meinung gegeben hatte und Omar danach gefragt wurde, äußerte dieser, er hätte ein anderes Gutachten gegeben, wenn er danach gefragt worden wäre. Die Menschen fragten Omar: “Warum widerlegst du sein Gutachten nicht, da du der Herrscher bist?” Da erwiderte er: “Wenn darüber im Qur`an oder in der Überlieferung eine Entscheidung bestünde, so müsste ich es widerlegen. Da es nun eine Sache der menschlichen Meinung ist, so sind die Meinungen gleichwertig. Niemand weiß, was von den beiden bei Allah richtiger ist.”

  • Das Recht auf Besitz und Gewinn (wenn es auf legalem Weg ist). Allah sagt:

(Den Männern kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben, und den Frauen kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben.)                                                                                            (Qur´an 4:32)

  • Das Recht auf Erwerben von Wissen und Lernen. Der Gesandte Allahs sagte:

“Die Suche nach dem Wissen ist eine Pflicht jedes Muslims.”   (Überliefert bei Al-Baihaqi)

Der Gesandte Allahs  hat vor der Geheimhaltung des Wissens gewarnt:

“Wer etwas vom Wissen geheim hält, dem legt Allah am Gerichtstag einen Zügel aus Feuer an.”                                                                                              (Überliefert bei Abu Dawud und  Al-Termedhi)

  • Das Recht auf Inanspruchnahme der Bodenschätze und natürlichen Güter des Alls. Allah  sagt:

(Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein.)   (Qur´an 67:15)

  • Jedem steht der Anspruch auf Übernahme von führenden Positionen in der Gesellschaft zu, vorausgesetzt, man verfügt über die nötigen Eigenschaften wie Kompetenz und Fähigkeit. In dieser Hinsicht sagt der Gesandte Allahs:

“Sollte ein Herrscher der Muslime einen Verwaltungsbeamten (Statthalter) aus Zuneigung ernennen, den verflucht Allah und nimmt nichts von seinen Taten an, bis Er ihn in die Hölle schickt.”   (Überliefert bei Al-Hakem)

3)     Seine Schriften weisen direkt darauf hin, dass die Religion bei Gott nur eine einzige ist und dass Allah die Gesandten geschickt hat, damit sie einander komplementär ergänzen, mit Ādam angefangen bis zum abschließenden Gesandten Muhammad. Denn alle Propheten haben einen Glauben und dies ist der Monotheismus (Al-Tawhid) und Allah allein zu dienen, wie in den Himmlischen Büchern vorgeschrieben ist. Allah  sagt:

(Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Nūh (Noah) anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrāhīm (Abraham), Mūsā (Mose) und Isā (Jesus) anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen).)   (Qur´an 42:13)

   Und Allah  sagt:

(Gewiss, Wir haben dir (Offenbarung) eingegeben, wie Wir Nūh (Noah) und den Propheten nach ihm (Offenbarung) eingegeben haben. Und Wir haben Ibrāhīm (Abraham), Ismā‛īl (Ismael), Ishāq (Issak), Ya‛qub (Jakob), den Stämmen, Isā (Jesus), Ayyūb (Hiob), Yunus (Jonas), Hārūn (Aaron) und Sulaimān (Salamo) (Offenbarung) eingegeben, und Dāwūd (David) haben Wir ein Buch der Weisheit (Zabur) gegeben. Und (Wir sandten) Gesandte, über die Wir dir schon zuvor berichtet haben, und andere, über die Wir nicht berichtet haben, und zu Mūsā (Mose) hat Allah unmittelbar gesprochen -, Gesandte als Verkünder froher Botschaft und als Überbringer von Warnungen, damit die Menschen nach den Gesandten kein Beweismittel gegen Allah haben. Und Allah ist Allmächtig und Allweise.)                                                                                              (Qur´an 4:163-165)

   Und Allah  sagt:

(Das ist unser Beweismittel, das Wir Ibrāhīm (Abraham) gegen sein Volk gaben. Wir erhöhen, wen Wir wollen, um Rangstufen. Gewiss, dein Herr ist Allweise und Allwissend. Und Wir schenkten ihm Ishāq (Isaak) und Ya‛qub (Jakob); jeden (von ihnen) haben Wir rechtgeleitet. Und (auch) Nūh (Noah) haben Wir zuvor rechgeleitet, und aus seiner Nachkommenschaft Dāwūd (David), Sulaimān (Salamo), Ayyūb (Hiob), Yūsuf (Josef), Mūsā (Mose) und Hārūn (Aaron) – so vergelten Wir (es) den Gutes Tuenden -; und Zakariyyā (Zacharias), Yahyā (Johannes), ‘Isā (Jesus) und Ilyās (Elias): jeder (von ihnen) gehört zu den Rechtschaffenen; und Ismā‘il (Ismael), Alyasa‘ (Elischa), Yūnus (Jonas) und Lūt (Lot): jeden (von ihnen) haben Wir vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt.)   (Qur´an 6:83-86)

   Und Allah  sagt über Ādam:

(Gewiss, Allah hat Ādam und Nūh (Noah) und die Sippe Ibrāhīm (Abraham) und die Sippe ‘Imrāns vor den (anderen) Weltenbewohnern auserwählt.)                                                                                  (Qur´an 3:33)

   Und Allah  sagt über Hūd:

(Und (Wir sandten) zu ‘Ād ihren Bruder Hūd. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Ihr ersinnt ja nur Lügen.)  (Qur´an 11:50)

      Und Allah  sagt über Şālih:

(Und (Wir sandten) zu Ţamūd ihren Bruder Şālih. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm.)   (Qur´an 11:61)

 

   Und Allah  sagt über Šu‛aib (Jethro):

(Und (Wir sandten) zu Madyan ihren Bruder Šu‛aib. Er sagte: “O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm.)   (Qur´an 11:84)

   Und Allah  sagt über Idrīs:

(Und (auch) Ismā‛īl (Ismael) und Idrīs und Du'l-Kifl. Jeder gehörte zu den Standhaften.)   (Qur´an 21:85)

   Und die Islamische Schari'a hat einen Weg gewählt, um den Rassismus, den zu einer bestimmten Seite geneigten Extremismus, das sich gegenseitige Meiden, die Streitereien und den Hass zwischen den Menschen abzuschaffen. Dies durch den Glauben an alle vorherigen Propheten und Himmlischen Bücher, welcher einen Pflichtteil des Imans darstellt. Allah  sagt:

(Sagt: Wir glauben an Allah und an das, was zu uns (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und an das, was zu Ibrāhīm (Abraham), Ismā‛īl (Ismael), Ishāq (Isaak), Ya‛qub (Jakob), und den Stämmen herabgesandt wurde, und (an das,) was  Mūsā (Moses) und ‘Isā (Jesus) gegeben wurde, und (an das,) was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von ihnen, und wir sind Ihm ergeben (Muslime).)                                                                                             (Qur´an 2:136)

   In dieser Hinsicht sagte der Gesandte Allahs  in einem langen Hadith zu Ğibrīl, als er ihn über den Iman fragte:

“…Das ist, dass du an Allah glaubst, an Seine Engel, an Seine Bücher, an Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, und dass du an die Bestimmung glaubst in ihrem Guten und in ihrem Bösen…”

  • Der Qur´an betrachtet Mūsā (Mose), wie Allah  ihn bezeichnet hat, als angesehen und näher. Allah  sagt:

(O die ihr glaubt, seid nicht wie diejenigen, die Mūsā (Mose) Leid zufügten, worauf Allah ihn freisprach von dem, was sie (über ihn) sagten; und er war bei Allah angesehen.)   (Qur´an 33:69)

   Und sieht die Thora (die ursprüngliche Thora ohne Änderungen), die auf ihn hinabgesandt wurde, als Rechtleitung und Licht. Allah  sagt:

(Gewiss, Wir haben die Thora hinabgesandt, in der Rechtleitung und Licht sind, womit die Propheten, die sich (Allah) ergeben hatten, für diejenigen, die dem Judentum angehören, walten, und so auch die Leute des Herrn und die Gelehrten, nach dem, was ihnen von der Schrift Allahs anvertraut worden war und worüber sie Zeugen waren. So fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich. Und verkauft Meine Zeichen nicht für einen geringen Preis! Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.)                                                                               (Qur´an 5:44)

   Banū Isrāil war das Volk von Mūsā (Mose), welches in seiner Zeit eine vor den anderen Gemeinden bevorzugte Gemeinde war. Allah  sagt:

(O Kinder Isra’ils, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen, und dass Ich euch vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt habe.)   (Qur´an 2:122)

  • Der Qur´an betrachtet auch ‘Isā (Jesus) als einen bevorzugten Propheten, der durch Allahs Worte und von Seinem Geist an Maryam verkündet wurde. Allah  sagt:

(Als die Engel sagten: “O Maryam, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm, dessen Name al-Masīh ‘Isā, der Sohn Maryams ist, angesehen im Diesseits und Jenseits und einer der (Allah) Nahegestellten. Und er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter und einer der Rechtschaffenen sein.”)   (Qur´an 3:45-46)

   Und betrachtet seine Mutter (Al-Batul) (Friede sei auf ihr) als die Wahrheitsliebende. Allah  sagt:

(Al-Masīh, der Sohn Maryams, war doch nur Gesandter, vor dem bereits Gesandte vorübergegangen waren. Und seine Mutter war sehr Wahrheitsliebend; sie (beide) pflegten Speise zu essen. Schau, wie Wir ihnen die Zeichen klar machen, und schau, wie (wohin) sie sich abwendig machen lassen!)   (Qur´an 5:75)

   Und der Qur´an betrachtet die Bibel (hier ist die ursprüngliche Bibel gemeint, die weder Fehler noch Änderungen aufweist und frei von Hinzufügungen oder Weglassungen war) ebenso wie die Thora als eine Rechtleitung und als Licht. Allah sagt:

(Und Wir ließen auf ihren Spuren ‘Isā, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.)   (Qur´an 5:46)

   Und betrachtet die Gläubigen (Mu`mineen) die ‘Isā folgten als eine barmherzige Gemeinde (Ummah). Allah  sagt:

(Hierauf ließen Wir auf ihren Spuren Unsere Gesandten folgen; und Wir ließen ‘Īsā, den Sohn Maryams, folgen und gaben ihm das Evangelium. Und Wir setzten in die Herzen derjenigen, die ihm folgten, Mitleid und Barmherzigkeit, und (auch) Mönchtum, das sie erfanden – Wir haben es ihnen nicht vorgeschrieben -, (dies) nur im Trachten nach Allahs Wohlgefallen. Sie beachteten es jedoch nicht, wie es ihm zusteht. Und so gaben Wir denjenigen von ihnen, die glaubten, ihren Lohn. Aber viele von ihnen waren Frevler.)   (Qur´an 57:27)

   Deshalb muss jeder Muslim an alle Propheten und Gesandten und an die Bücher, die von Allah an sie herabgesandt wurden, glauben. Dazu respektiert und verehrt der Muslim jede Gesetzgebung und Rechtleitung, welche die Propheten und Gesandten ihren Völkern vorgeschrieben haben. Und der Muslim soll die Menschen, die an diese Propheten und Gesandten glaubten und folgten, vor der Entsendung von Muhammad dem Gesandten Allahs, lieben. Allah setzte mit der Entsendung des Gesandten Allahs, Muhammad, das Siegel über alle Propheten und Gesandten und die Offenbarung wurde abgeschlossen. Allah  sagt:

(Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.)   (Qur´an 33:40)

   Die islamische Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) hebt durch ihre Herabsendung alle anderen Himmlischen Gesetzgebungen auf. Und durch diese Aufhebung wird von den Menschen verlangt, dass sie sich nach dieser Gesetzgebung, die an den Propheten Muhammad  offenbart wurde, richten. Diese Aufhebung bedeutet jedoch nicht, dass diese Himmlischen Gesetzgebungen verleugnet werden dürfen, vielmehr soll man an sie glauben, aber nicht sein Leben danach richten.  Allah  sagt:

(Wer aber als Religion etwas anderes als den Islam (die Ergebung in Allahs Willen) begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören. )   (Qur´an 3:85)

   Die islamische Gesetzgebung fordert die Anhänger der anderen Himmlischen Religionen dazu auf, genauso wie die Anhänger des Islam an folgendes zu glauben: an alle Propheten und Gesandten, die von Allah gesandt wurden und an alle Himmlischen Bücher, welche an diese Gesandten offenbart wurden. Allah sagt:

(Wenn sie an das gleiche glauben, woran ihr glaubt, dann sind sie somit rechtgeleitet. Wenn sie sich jedoch abkehren, dann befinden sie sich in Widerstreit. Aber gegen sie wird Allah dir genügen. Er ist der Allhörende und Allwissende.)  (Qur´an 2:137)

   Allah macht die Lage der Verleugner und der Verweigerer der Botschaften mancher Propheten und Gesandten deutlich, indem Er sagt:

(Diejenigen, die Allah und Seine Gesandten verleugnen und zwischen Allah und Seinen Gesandten einen Unterschied machen wollen und sagen: “Wir glauben an die einen und verleugnen die anderen”, und einen Weg dazwischen einschlagen wollen, das sind die wahren Ungläubigen. Und für die Ungläubigen haben Wir schmachvolle Strafe bereitet.)   (Qur´an 4:150-151)

   Und die islamische Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) ist im Falle einer Spaltung frei von Schuld gegenüber jedem Widersacher und Gegner. Allah  sagt:

(Gewiss, mit denjenigen, die ihre Religion spalteten und zu Lagern geworden sind, hast du nichts gemein. Ihre Angelegenheit steht (allein) bei Allah. Hierauf wird Er ihnen kundtun, was sie zu tun pflegten. Wer mit (etwas) Gutem kommt, erhält zehnmal soviel. Und Wer mit einer bösen Tat kommt, dem wird nur gleichviel vergolten, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt. Sag: Gewiss, mich hat mein Herr zu einem geraden Weg geleitet, einer richtigen (aufrechten) Religion, dem Glaubensbekenntnis Ibrāhīms (Abrahams), als Anhänger des rechten Glaubens, und er war keiner der Götzendiener. Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer (meine Kulthandlung), mein Leben und mein Sterben gehören Allah, dem Herrn der Weltenbewohner (aller Welten).)   (Qur´an 6:159-163)

   Die Methode, welche die islamische Schari'a beim Aufruf der Menschen anderer Religionen verfolgt, war und ist die sinnvolle Diskussion, die zu der göttlichen Rechtleitung führen soll und die Menschheit zur guten Moral aufruft. Allah  sagt:

(Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleichen Wort: dass wir niemandem dienen außer Allah und Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, dass wir (Allah) ergeben (Muslime) sind.)   (Qur´an 3:64)

   Und hier müssen die Gefühle der Gegner (Leute der Schrift) respektiert werden; man darf sie nicht verletzten, indem man ihren Glauben und ihre Religion beschimpft. Allah sagt:

(Und schmäht nicht diejenigen, die sie außer Allah anrufen, damit sie nicht in Übertretung ohne Wissen Allah schmähen!)   (Qur´an 6:108)

   Der Islam gebietet seinen Anhängern die Diskussion (Streit) mit seinen Gegnern (Leuten der Schrift) in bester Art und Weise. Allah  sagt:

(Und streitet mit den Leuten der Schrift nur in bester Weise, außer denjenigen von ihnen, die Unrecht tun. Und sagt: “Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns herabgesandt worden ist und zu euch herabgesandt worden ist; unser Gott und euer Gott ist Einer, und wir sind Ihm ergeben (Muslime)”.)   (Qur´an 29:46)

Allah sagt:

(…und streite mit ihnen in bester Weise.”)    (Qur´an 16:125)

   Der Islam enthält – wie die anderen Himmelsreligionen – Prinzipien und Glaubensgrundlagen. Der Islam erlegt seinen Anhängern auf, an diese Prinzipien und Grundlagen zu glauben, sie zu verbreiten und die Menschen dazu einzuladen, ohne sie zum Glauben daran zu zwingen oder zu etwas zu verpflichten. Das geht nach dem Qur´anischen Gebot: Allah sagt:

(Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung.)   (Qur´an 2:256)

Allah sagt auch:

(Willst du etwa die Menschen dazu zwingen, gläubig zu werden?)   (Qur´an 10:99)

   Die islamische Methode bietet sich den Nicht-Muslimen an, ohne sie zu zwingen oder zu verpflichten. Und dies nennt man den Beweis der Rechtleitung, aber der Erfolg der Rechtleitung ist in Allahs Hand. Allah sagt:

(Und sag: (Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein. Gewiss, Wir haben den Ungerechten ein Feuer bereitet, dessen Zeltdecke sie umfangen hält. Und wenn sie um Hilfe rufen, wird ihnen mit Wasser wie geschmolzenem Erz geholfen, das die Gesichter versengt – ein schlimmes Getränk und ein böser Rastplatz.)      (Qur´an 18:29)

   Und der Islam ist in allen Belangen gerecht, sogar mit seinen Gegnern. Allah  sagt:

(Und mir ist befohlen worden, unter euch gerecht zu handeln. Allah ist unser Herr und euer Herr. Uns unsere Werke und euch eure Werke. Es gibt keine (gemeinsame) Beweisgrundlage zwischen uns und euch. Allah wird uns zusammenbringen. Und zu Ihm ist der Ausgang. )   (Qur´an 42:15)

   Und der Islam vertritt die Toleranz und die Gerechtigkeit auf solch eine Weise, dass er den Menschen die Freiheit gibt, sich ihren Glauben zu wählen. Dies ist so, weil der Islam davon ausgeht, dass jeder Mensch das Recht hat, in voller Freiheit diese Einladung zu akzeptieren oder abzulehnen. Und er lässt dem Gegner (den Leuten der Schrift) die Freiheit, ihren Glauben zu praktizieren, ohne Zwang oder Nötigung; damit werden ihre Kirchen nicht zerstört und ihre Kreuze sicher sein, wie der Gesandte Allahs  über das Recht der Leute der Schrift sagte: “Lasset sie und das, was sie glauben”.  

   Den Leuten der Schrift hat der Islam auch das Recht zugestanden, das zu essen und zu trinken, was ihnen ihre Religion erlaubt. Ihre Schweine werden nicht getötet, ihr Wein wird nicht ausgegossen. Ihre zivilen Angelegenheiten wie Ehe, Scheidung und finanzielle Belange verwalten sie nach den Regeln ihres Glaubens in aller Freiheit.

   Omar Ibn Al-Khattab, der zweite Kalif, zeigte diese islamische Toleranz in der besten praktischen Weise, als er Jerusalem besuchte. An diesem Tag ist die Zeit des Gebets gekommen, als Omar in der Auferstehungskirche war. Da ging er hinaus und betete. Der Patriarch sagte ihm, er hätte in der Kirche beten können. Darauf erwiderte er: „Ich wollte in der Kirche nicht beten, weil ich befürchtete, dass die Muslime nach mir sagen könnten: ‚Hier hat Omar gebetet’, und dann aus der Kirche eine Moschee machen.”   (überliefert bei At-Tabari)

   Omar gab ihnen auch seine bekannten Versprechen, wie es At-Tabari überliefert: “... Hier ist der Sicherheitsvertrag, den Omar Ibn Al-Khattab, Amir der Gläubigen, dem Volk von Iliaa (Jerusalem) gegeben hat, dass sie in ihrem Leben, Vermögen, Kirchen und Kreuzen und in allem, was sie haben, sicher sein müssen. Ihre Kirchen dürfen nicht bewohnt oder zerstört werden. Ihre Wände, Räume und Kreuze müssen unangetastet bleiben. Dasselbe gilt für das Vermögen dieses Volkes. Wegen ihrer Religion dürfen diese Christen nicht genötigt oder beschädigt werden.”

 

4)     Der Islam ruft zur sinnvollen Zusammenarbeit auf, welche auf der Neigung zum Guten, zum Nutzen und auf dem Streben des allgemeinen Nutzens der Gesellschaft ruht. Allah  sagt:

(Helft einander zur Güte (Frömmigkeit) und Gottesfurcht, aber helft einander nicht zur Sünde und feindseligem Vorgehen, und fürchtet Allah! Allah ist streng im Bestrafen.)   (Qur´an 5:2)

Und der Gesandte Allahs  sagte:

“Die ganze Schöpfung ist Allahs bedürftig, und der Ihm am liebsten ist derjenige, welcher den Bedürftigen am nützlichsten ist.”   (Überliefert bei Al-Bazzar)

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