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Umar, das Differenzierer (teil 2 von 3): Ein Mann wie ein Volk

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2199 2014/03/15 2024/11/15

Umar ibn Al Khattab war ein starker und selbstbewusster Mann, dessen Herz von brennendem Hass für den Islam erfüllt war.  Die Gebete des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, und die erhabene Schönheit des Qur´an änderten seine Meinung, sein Herz und sein Leben.  Als Umar den Islam annahm, wurde er zu einem Mann, der der Ummah Muhammads ergeben war; als Muslim war er zufrieden, wenn die Ummah zufrieden war und unzufrieden, wenn die Ummah unzufrieden war. 


Ummah ist ein arabisches Wort, das grob übersetzt, Nation bedeutet, aber wie es mit vielen arabischen Worten so ist, lässt es sich nicht gut übersetzen.  Die Wurzel von Ummah ist amma, was gehen oder gehen und sehen bedeutet.  Das Wort imama bedeutet, den Weg zeigen, beispielsweise ist derjenige, der das Gebet führt ein Imam.  Ebenfalls von dieser Wurzel abgeleitet ist das Wort Umm, das Mutter, Quelle oder Ursprung bedeutet.

 


In englisch sprechenden und westlichen Ländern, bezeichnet das Wort Nation normalerweise einen Staat, dessen Mitglieder zwischen bestimmten festgelegten Grenzen leben, die häufig durch Unterschiede in der Religion, der Rasse oder der Ethnik bestimmt wurden.  Dies ist nicht die Definition von Ummah.  Ummah bedeutet die Gemeinschaft der Gläubigen, die ein Zweck an einander bindet – Gott zu dienen.  Zusammen sind sie stark, einzeln sind sie schwach.  Jedes Mitglied ist mit allen anderen auf eine spirituelle Art verbunden, die auch physikalische Manifestationen haben kann.  Wenn ein Teil der Ummah unter Schmerzen leidet, leidet die ganze Ummah.[1]

 


“Und diese eure Gemeinschaft ist eine einheitliche Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr. So fürchtet Mich (und keinen anderen).” (Quran 23:52)

Um dies zu illustrieren, können wir die Bilder betrachten, die du sicher schon im Fernsehen gesehen hast, wo Muslime den Missbrauch und die Misshandlungen ihrer Brüder in fernen Ländern beweinen.  Wenn in der Ummah von Muhammad ein Mitglied leidet, dann ist der Schmerz in den Herzen der anderen Mitglieder real.  Muslime stehen dafür ein, was moralisch korrekt ist, und Unmenschlichkeit hat keinen Platz in der islamischen Religion.  Umar ibn Al Khattab erkannte diese einzigartige Eigenschaft sofort und erklärte sich zu einem Mann der Ummah.  

 


Als Umar ibn al Khattab den Islam annahm, wollte er Teil seiner Gemeinschaft werden, und er wollte seine Mitgliedschaft in dieser einzigartigen Nation erklären.  Umar wollte zu dieser Ummah gehören, in ihrer Freude und in ihren Schmerzen.  Zur Zeit seiner Konversion litten die schwächeren Mitglieder der Ummah unter systematischem Missbrauch und Unterdrückung, oft durch Umar selbst, aber jetzt fühlte sein Herz ihre Schmerzen, und er wollte daran teilhaben.  Umar wollte nicht, dass sein Islam unbemerkt blieb; er unterrichtete die Feinde des Islam sogleich darüber, dass er Muslim war. 

 

  

Zuerst waren die mekkanischen Männer, die den Islam nicht angenommen hatten, schockiert und reagierten nicht auf Umars Konvertierung, aber als sich die Neuigkeit ausbreitete, versammelten sie sich am Hause Gottes und griffen Umar an.  Schließlich saß Umar, der starke, muskulöse Ringkämpfer inmitten seiner Angreifer und sie schlugen ihn.  Bald erholte sich Umar von seinen Prügeln und durch ihn wurde der Islam stark.  Umars Herz war voller Liebe für seine Brüder und Schwestern im Islam.  Der Prophet Muhammad sagte: "Wenn es nach mir einen Propheten gegeben hätte, wäre es Umar ibn al Khattab gewesen.”

 


Mehr als Stärke 

Abu Bakr As Siddiq und Umar waren die beiden Gefährten gewesen, die dem Propheten Muhammad an nahesten standen.  Von Ali Ibn Abu Talib wird berichtet, dass er gesagt habe, dass der Prophet Muhammad am Morgen mit Abu Bakr und Umar hinausgegangen ist und am Abend mit Abu Bakr und Umar zurückgekehrt ist.  Der Prophet selbst hat Abu Bakr und Umar als seine Augen und Ohren bezeichnet, und er hat gesagt, sie seien seine Ratgeber von den Erdenbewohnern.[2]  Umar stand dem Propheten in allen diesen Prüfungen und Versuchungen bei, die der muslimischen Ummah widerfuhren. 

 


Als die Muslime von Mekka in die Stadt Medina auswanderten, verließen sie alle die Stadt in einer gut geplanten, geheimen Auswanderung; aber Umar nicht.  Er war der einzige Muslim, der seine Auswanderung öffentlich bekannt gab, er erklärte, dass er auswandere und lud jeden ein, der sich für kräftig genug hielt, ihn herauszufordern.  Umar schwang sein Schwert über seinem Kopf und ging erhobenen Hauptes durch die Straßen von Mekka und sein Herz, das nun nicht mehr von Hass erfüllt war, brannte nun mit einer heißen Liebe für Gott, Seinen Propheten Muhammad und seine Mitgläubigen.  Als der Prophet Muhammad seine Ummah gegründet hat, stand ihm Umar zur Seite. 

 


Auch wenn man sich eher seiner Stärke wegen erinnert, war Umar aber auch dafür bekannt, dass er ein frommer und großzügiger Mann gewesen ist.  Er verbrachte die Nächte im Gebet, häufig weckte er auch seine Familie im letzten Drittel der Nacht, damit sie sich ihm bei seinen Andachten anschlossen.  Er war ein überzeugter Gläubiger, vertraute zuversichtlich auf das verheißene Paradies Gottes und spendete bereitwillig von seinem Reichtum für die Sache Gottes und zum Nutzen der Gläubigen.  Einer der Gefährten des Propheten Muhammads berichtete[3], dass Umar einmal 22 000 Dirhams an die Bedürftigen verteilt habe und dass er die Gewohnheit gehabt habe, Säcke mit Zucker zu verschenken.  Als Umar gefragt wurde, warum er Zucker verteile, antwortete er: "Weil ich ihn liebe und Gott sagt im Qur´an:

 


“Ihr werdet das Gütigsein nicht erlangen, ehe ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, seht, Gott weiß es.” (Quran 3:92)

Umar war einer der zehn Männer, denen der Prophet Muhammad die frohe Botschaft gegeben hat, dass er in das Paradies kommen wird.[4]  Dies hat ihn aber nicht davon abgehalten, unermüdlich sein ganzes Leben lang daran zu arbeiten, Gott zufrieden zu stellen.  Er war ein Mann des Wissens, ein Mann, der für seine Großzügigkeit und für seine rastlose Hingabe bei der Anbetung Gottes bekannt war und vielleicht noch mehr als das war er der Ummah von Muhammad ergeben.  Der Prophet Muhammad riet uns allen, als er sagte: "Ein Mann ist kein wahrer Gläubiger, bevor er nicht für seinen Bruder liebt, was er für sich selber liebt."[5]  Umar wollte das Paradies, aber er wollte es für jeden Mann, jede Frau oder jedes Kind, das je geglaubt hat, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass Muhammad sein Gesandter ist.  So war Umar, der die Wahrheit vom Falschen differenzierte; er war ein Mann der Ummah.



Footnotes:

[1] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim.

[2] Bei Tirmidhi.

[3] Von den 'Stories of the Rightly guided Caliphs' von Imam Ibn Kathir

[4] At Tirmidhi

[5] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim, & andere.

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