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Amber Acosta, Ex-Katholikin, USA

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1640 2014/08/27 2024/12/02

Warum bin ich Muslim geworden? Ich kann mich deutlich an den Tag erinnern, an dem ich offiziell in der Al-Azhar Moschee in Kairo konvertiert bin.  Ich kam direkt aus dem Staat Connecticut (US), aber was zu diesem Tag geführt hatte, bleibt immer irgendwie unterbewusst, aber es gab die ständige Frage nach Gott. 

 

Als Kind war ich mir der Religion und Gottes immer sicher, aber nie auf die Art und Weise, wie der Katholizismus sie präsentierte.  Ich konnte nie begreifen, wie Gott drei sein konnte (Dreifaltigkeit), wie wir zu so vielen Menschen beten konnten, wie Jesus (Friede sei mit ihm), Maria und ausgewählten Heiligen, die Vorstellung von der Erbsünde, wie Priester einfach so deine Sünden „vergeben“ können oder warum es hunderte völlig verschiedener Bibeln geben konnte.

 

Das waren nur einige Dinge, die mir niemand – Priester eingeschlossen – erklären konnte.  Es war erstaunlich, dass ich zur Kirche ging und zur Religionserziehung, aber wieder hinauskam, ohne genau zu wissen, was ich tun sollte, um ein guter Christ zu sein.  Ich lernte, dass von mir erwartet wurde, „gut“, „großzügig“, „sorgend“, „gnädig“ zu sein und viele anderen wünschenswerten Charakterzüge, aber es gab nie irgendeine praktische Anwendung dafür, wie man vorgehen sollte, um so zu sein.

 

Ohne es damals zu wissen, suchte ich nach einem Weg, mich mit dem Einen Gott, den ich kannte und zu Dem ich immer betete, in Verbindung zu setzen, ebenso wie eine Struktur von Gott mich genau lehrte, wie ich mein Leben führen sollte.  Aber das Leben ging weiter und mit dem Druck von meiner Familie und Einwänden meinerseits durchlief ich die Einweihungen in die katholische Kirche.  Bis zum Kollege war Religion für mich nicht mehr als eine Belastung am Sonntagmorgen.  Gott aber war immer noch anwesend.   

 

Es kam so, dass ich zu einem katholischen Kollege ging, und ich dachte, ich gebe dem Katholizismus eine letzte Chance.  Ich wollte so verzweifelt Gott erreichen.  Ich versuchte mein Bestes, um mit den einzigen mir bekannten Mitteln meinen Weg zu finden, und es funktionierte nicht.  Schliesslich gab ich den Katholizismus auf, das bedeutet, es war Zeit für mich, andere Alternativen zu erforschen. 

 

Katholizismus und andere christliche Konfessionen kamen aufgrund meiner früheren Schwierigkeiten mit ihnen nicht in Frage und ebenso das Judentum, wegen seines Verleugnen Jesus.  Obwohl ich Schwierigkeiten mit dem Christentum hatte, war ich mir immer sicher gewesen, dass Jesus eine kraftvolle Botschaft für die Menschheit gehabt hatte – die Botschaft, dem Einen Gott zu dienen.  Ich konnte nie verstehen, wieso die Christen Jesus selbst anbeteten.  Ich fühlte mich sicher, dass er das nie gewollt hat.  Dies ließ mir eine Alternative – Islam. 

 

Ich kannte den Islam ein wenig von vorangegangenen Reisen nach Ägypten, also war ich dieser Möglichkeit des Glaubens gegenüber offen.  Es war nichts Fremdes für mich, obwohl ich zu jener Zeit keine Muslime kannte, außer einem oder zwei Freunden in Ägypten. 

Ich fing an, den Qur´an zu lesen und im Internet nach Informationen über den Islam zu suchen.  Ich erinnere mich an mein erstes Gefühl über den Qur´an: es war, dass ich instinktiv wusste, dass dieses Buch niemals von Menschenhand geschrieben worden sein konnte; es stand einfach über allem.  Dies stand in scharfem Kontrast zu meinem Lesen der Bibel, die nur wie eine Sammlumg von Menschen geschriebenen Geschichten erscheint.  Diese Liebe zu den Worten des Qur´an und die Tatsache, dass es nur einen, unveränderten Qur´an seit der Offenbarung zum Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, gibt, war nicht das einzige, das mich beeindruckte.  

 

Ich hatte bei allem, was ich über den Islam lernte, ein gutes Gefühl.  Dieses Gefühl bedeutete eine Menge, also beschäftigte ich mich weiter mit ausgraben, lernen und mögen.  Das wichtigste an allem war, ich fand Antworten auf meine beiden religiösen Hauptfragen der Vergangenheit (ich wollte nur den Einen Gott anbeten).  Der Islam ist streng monotheistisch, so dass Muslime nur Gott allein anbeten, ohne Teilhaber, und der Qur´an und die Sunna (die Aussagen und Taten des Propheten) geben eine vollständige Lebensweise, der man folgen kann.  Ich wußte schließlich genau, was ich zu tun hatte, um ein guter Christ zu werden: Muslim werden! 

 

Während der letzten beiden Jahre auf dem Kollege glaubte ich an den Islam, ich war mir nicht so recht sicher, wie ich in einer katholischen Kollegeumgebung damit umgehen sollte.  Ich wusste in meinem Herzen, dass ich Muslim war, aber ich wusste nicht, wie ich meinen Eltern und meinen Freunden diese Neuigkeiten mitteilen sollte. 

 

Nach dem Kollege wurde mir eine Stellung in Ägypten angeboten, und ich kehrte überglücklich zurück.  Ich fand viele muslimische Freunde, einschließlich meinem zukünftigen Ehemann, der mir dabei behilflich war, offiziell zu konvertieren und mich so viele wichtige Dinge in der Religion lehrte.  Ich war glücklich über all die wunderbare Unterstützung, die ich erhielt. 

 

Es war nicht leicht, den Menschen zu erzählen, dass ich Muslim bin.  Obwohl manche froh darüber waren, dass ich eine Religion gefunden habe, die ich liebe, bin ich nicht immer beglückwünscht worden oder habe auch nur höfliche Antworten erhalten, aber ich bin dadurch auch stark geworden.  Ich kann meinen Glauben verteidigen, und ich danke Gott jeden Tag, dass ich Muslim bin.  Ich erinnere mich daran, wie ich verwirrt über Gott und Religion aufgewachsen bin.  Endlich fühle ich Selbstzufriedenheit und bin jeden Tag, der dahingeht, einfach glücklich, weil ich jetzt die Wahrheit verstehe.

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