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Kenneth L. Jenkins, Geistlicher und Kirchenältester der Pfingstgemeinde, USA (teil 3 von 3)

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1562 2015/02/25 2024/11/23

Ein Neuanfang


Es war nicht lange nach meiner Ankunft in Saudi Arabien, da erkannte ich einen deutlichen Unterschied in der Lebensweise der muslimischen Menschen.  Sie waren anders als die Anhänger von Elijah Muhammad und Minister Louis Farrakhan, denn zu ihnen gehörten alle Nationalitäten, Farben und Sprachen.  Sofort erwachte in mir das Verlangen, mehr über diese eigentümliche Art der Religion zu lernen.  Ich war erstaunt über das Leben des Propheten Muhammad und wollte mehr erfahren.  Ich verlangte Bücher von einem der Brüder, die die Menschen aktiv zum Islam einladen.  Ich wurde mit allen Büchern versorgt, die mich möglicherweise interessieren könnten.  Ich las jedes einzelne.  Dann wurde mir der Heilige Qur´an geschenkt, und ich las ihn innerhalb von vier Monaten mehrmals vollständig durch.  Ich stellte eine Frage nach der anderen und erhielt befriedigende Antworten.  Was mich anzog, war, dass die Brüder nicht darauf aus waren, mich mit ihrem Wissen zu beeidrucken.  Wenn ein Bruder die Antwort auf eine Frage nicht kannte, sagte er mir einfach, er wisse es nicht und würde bei jemanden nachfragen, der es weiß.  Am folgenden Tag bekam ich stets die Antwort.  Ich bemerkte, welche große Rolle die Demut im Leben dieser geheimnisvollen Menschen des Mittleren Ostens spielte. 


Ich war erstaunt, zu sehen, dass die Frauen sich vom Kopf bis zu den Füßen verhüllen.  Ich sah keinerlei religiöse Hierarchie.  Es gab keinen Wettstreit um irgendeine religiöse Stellung.  Dies alles war wundervoll, aber wie konnte ich den Gedanken aufrecht erhalten, die Lehren aufzugeben, denen ich seit meiner Kindheit gefolgt war?  Was war mit der Bibel?  Ich wußte, dass es einiges an Wahrheit in der Bibel gab, auch wenn sie unzählige Male verändert und revidiert worden war.  Mir wurde eine Videokassette von einer Diskussion zwischen Schaikh Ahmed Deedat und Reverend Jimmy Swaggart gegeben.  Nachdem ich es gesehen hatte, wurde ich sofort Muslim. 


Ich wurde ins Büro von Schaikh Abdullah bin Abdulaziz bin Baz gebracht, um meine Annahme des Islam offiziell zu verkünden.  Dort wurden mir gute Ratschläge gegeben, wie ich mich auf die lange Reise vorbereiten soll, die mir bevorstand.  Es war wirklich wie eine Geburt, von der Dunkelheit ins Licht.  Ich war neugierig darauf, was meine Glaubensbrüder von der Kirche denken würden, wenn sie hören, dass ich den Islam angenommen habe.  Es sollte nicht lange dauern, bis ich es herausfand.  Ich ging für die Ferien zurück in die Vereinigten Staaten und wurde für meinen "Mangel an Glauben" äußerst hart kritisiert.  Ich wurde mit zahlreichen Etiketten abgestempelt – von abtrünnig bis verdorben.  Die Leute wurden von sogenannten Kirchenoberhäuptern angewiesen, mich nicht mehr in ihre Gebete miteinzubeziehen.  So seltsam es zu sein scheint, ich wurde kein bißchen belästigt.  Ich war so glücklich, dass der Allmächtige Gott gewählt hat, mich den rechten Weg zu führen, dass nichts anderes zählte. 


Nun wollte ich nur noch ein ergebener Muslim werden, wie ich es zuvor als Christ gewesen war.  Dies bedeutete natürlich zu studieren.  Mir wurde deutlich bewußt, dass man so viel wie man selbst will, in den Islam hineinwachsen kann.  Es gibt kein Monopol des Wissens – es steht jedem frei, die Möglichkeiten zu lernen wahrzunehmen.  Mir wurde von meinem Qur´anlehrer die Sammlung von Sahih Muslim geschenkt.  Da wußte ich, dass ich über das Leben, die Aussagen und Taten des Propheten Muhammad lernen mußte.  Ich las und studierte so viele Hadithsammlungen, wie ich auf englisch bekommen konnte.  Mir wurde klar, dass mein Bibelwissen ein Vorteil war, der jetzt recht nützlich war, um mit Menschen mit christlichem Hintergrund umzugehen.  Das Leben hat für mich jetzt eine ganz neue Bedeutung bekommen.  Eine der grundlegendsten Veränderungen in meinen Eigenschaften bildete das Wissen, dass dieses Leben wirklich dazu dient, um uns auf das Jenseits vorzubereiten.  Es war auch eine neue Erfahrung, zu wissen, dass wir sogar für unsere Absichten belohnt werden.  Wenn du beabsichtigst, Gutes zu tun, dann wirst du dafür belohnt.  In der Kirche war das ganz anders.  Da hieß es: "der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert".  Da gab es keinen Ausweg, wenn du gesündigt hattest, dann mußtest du vor dem Pastor beichten, besonders wenn es eine große Sünde gewesen ist, wie Ehebruch.  Du wirst streng nach deinen Taten bewertet. 


Die Gegenwart und die Zukunft

Nach einem Interview durch das Al-Madinah Newspaper wurde ich über meine gegenwärtigen Aktivitäten und Pläne für die Zukunft befragt.  Zur Zeit ist mein Ziel, Arabisch zu lernen und mit dem Studieren fortzufahren, um mehr Wissen über den Islam zu bekommen.  Ich engagiere mich auch auf dem Gebiet der Dawah und werde gerufen, um Vorträge für Nicht-Muslime mit christlichem Hintergrund zu halten.  Wenn Gott, der Allmächtige, mir die Zeit gibt, hoffe ich, mehr zum Thema Vergleich der Religionen schreiben zu können.


Es ist die Pflicht von Muslimen auf der ganzen Welt das Wissen über den Islam zu verbreiten.  Als einer, der so lange Zeit als Bibellehrer gearbeitet hat, habe ich ein gewisses Pflichtgefühl, Menschen über die Irrtümer, Widersprüche und erfundenen Geschichten in einem Buch aufzuklären, an das Millionen von Menschen glauben.  Eine der größten Freuden ist das Wissen, dass es mich nicht viel Mühe kosten würde, mit Christen zu streiten, den ich war ein Lehrer, der die meisten Diskussionstechniken, die von ihnen verwendet werden, gelehrt hat.  Ich lernte ebenfalls, wie man argumentiert, um mit der Bibel das Christentum zu verteidigen.  Und zur gleichen Zeit kenne ich die Gegenargumente für jedes Argument, das uns, als Geistlichen, von unseren Führern verboten war zu diskutieren oder aufzudecken


Ich bete zu Gott, dass Er uns allen unsere Unwissenheit vergibt und uns den Pfad leitet, der ins Paradies führt.  Aller Lob und Preis gebührt Gott.  Möge Gott Seinen letzten Gesandten, den Propheten Muhammad loben, seine Familie, Gefährten und all jene, die der wahren Leitung folgen.

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