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Carla, früher römisch-katholisch (teil 3 von 3)

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1801 2015/04/27 2024/12/22

Ich besuchte meine Tochter in Saudi Arabien und verliebte mich in das Land, das Wetter, die Menschen.  Ich wollte nach den 6 Monaten nicht gehen und beantragte eine Verlängerung.  Ich hörte fünfmal täglich den Adhan (Gebetsruf) und sah, wie die Gläubigen ihre Geschäfte schlossen und zum Gebet weggingen.  Obwohl das alles sehr ergreifend war, las ich weiter jeden Morgen und jeden Abend in meiner Bibel und betete ständig den Rosenkranz.  Kein einziges Mal sprach meine Tochter oder irgend ein anderer Muslim mit mir über den Islam oder versuchte, mich zum Konvertieren zu bewegen.  Sie respektierten mich und erlaubten mir, meine Religion auszuüben.   

Mein Sohn kam nach Saudi Arabien, um mich zu besuchen.  Ich war überglücklich – ich hatte ihn so vermisst.  Kaum war er da, war er auch wieder hinter mir her und sprach über Religion und die Einheit Gottes.  Ich war ärgerlich.  Ich sagte ihm, dass ich über ein Jahr lang in Saudi Arabien gewesen bin und nicht einmal hat irgendjemand mit mir über Religion gesprochen.  Und er begann gleich am zweiten Abend zu predigen.  Er entschuldigte sich und erzählte mir wieder, wie sehr er sich wünschte, dass ich den Islam annehme.  Wieder bekräftigte ich, dass ich niemals das Christentum verlassen werde.  Er fragte mich über die Trinität und wie ich an etwas glauben konnte, das einfach keinen logischen Sinn ergab.  Er erinnerte mich daran, dass selbst ich Fragen dazu hatte.  Ich sagte ihm, dass nicht alles einen Sinn ergeben muss – du brauchst nur Glauben.  Er schien diese Antwort zu akzeptieren, und ich war glücklich, schließlich eine Diskussion über Religion gewonnen zu haben.  Da bat mich mein Sohn, ihm das Wunder von Jesus zu erklären.  Aha, dachte ich, ich erreiche schließlich etwas!  Ich erklärte die wunderbare Geburt von Jesus, die Jungfrau Maria, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, wie Gott ihm Seinen Geist eingehaucht hat, Jesus als Gott, Jesus als Sohn Gottes.  Er war still, die ganze Zeit sprach ich – keine Widerworte – mein Sohn so still?  Dann fragte er ruhig: „Mamma, wenn Jesus an einem Freitag für unsere Sünden gestorben ist, und dann wie du sagst, wurde er drei Tage später an einem Sonntag wieder auferweckt, wer hat dann an diesen drei Tagen die Welt beherrscht?  Mamma, kannst du mir das erklären?" Ich dachte über die Logik dieser Frage nach, und in diesem Augenblick wusste ich, dass es keinen Sinn ergab.

Ich sagte: „Jesus war der Sohn Gottes.  Jesus und Gott sind ein und derselbe."  Mein Sohn antwortete: "Kühe haben Kälber; kleine Kühe.  Katzen haben Kätzchen; kleine Katzen.  Menschen haben Kinder; kleine Menschen.  Wenn Gott einen Sohn hat, was ist der dann?  Ein kleiner Gott?  Wenn es so ist, dann hat du zwei Götter.  Dann fragte er: „Mamma, kannst du jemals ein Gott werden?"  Was für eine lächerliche Frage von ihm .  Menschen können niemals ein Gott sein.  (Jetzt wurde ich wirklich wütend)  Dann fragte er: „War Jesus ein Mensch?"  Ich antwortete: „Ja."  Da sagte er: „Deshalb könnte er niemals Gott sein."  Die Behauptung, dass Gott Mensch geworden sei, ist ebenfalls absurd.  Es passt nicht zu Gott, menschliche Eigenschaften anzunehmen, denn dies bedeutet, dass der Schöpfer zu Seiner Schöpfung wird.  Allerdings ist Schöpfung ein kreativer Akt des Schöpfers.  Wenn der Schöpfer zu Seiner Schöpfung wird, würde dies bedeuten, dass der Schöpfer Sich Selbst erschuf, was offensichtlich absurd ist.  Um geschaffen zu sein, hätte Er zuerst nicht existieren müssen, und wenn Er nicht existierte, wie konnte Er dann erschaffen?  Außerdem wenn Er erschaffen wäre, würde dies bedeuten, dass Er einen Anfang hatte, was ebenfalls dem wiederspricht, dass Er ewig ist.  Definitionsgemäß braucht die Schöpfung einen Schöpfer.  Denn damit geschaffene Dinge existieren, müssen sie einen Schöpfer haben, der sie zur Existenz bringt.  Gott kann keinen Schöpfer benötigen, denn Gott ist der Schöpfer.   Da besteht ein offensichtlicher Widerspruch in den Begriffen.  Die Behauptung, dass Gott zu Seiner Schöpfung wurde, deutet darauf hin, dass Er einen Schöpfer braucht, was ein haarsträubendes Konzept ist.  Es widerspricht dem grundlegenden Konzept von Gott, der nicht geschaffen ist, der einen Schöpfer benötigt, dabei ist Er Selbst der Schöpfer.  Da ich wusste, dass ich ihm darauf nichts antworten konnte, antwortete ich: „Lass mich über die Antwort nachdenken."

An jenem Abend dachte ich lange und ausgiebig über das, was mein Sohn gesagt hatte, nach.  Die Vorstellung von Jesus als Sohn Gottes ergab nun für mich keinen Sinn mehr.  Auch die Tatsache, dass Jesus und Gott ein und derselbe seien konnte ich nicht mehr akzeptieren.  Vor dem Schlafengehen an jenem Abend sagte mein Sohn, ich solle zu Gott beten und Ihn allein bitten, mich auf den rechten Weg zu führen.  Ich versprach meinem Sohn, dass ich dies ernsthaft tun und Gott um Antwort bitten will.  Ich ging in mein Zimmer und las in dem Buch, das mir mein Sohn gegeben hatte.  Als nächstes schlug ich den Qur´an auf und fing an, zu lesen.  Es war, als würde sich etwas von meinem Herzen erheben.  Ich fühlte mich verändert.  Ich sah die Wahrheit des Islam.  Wogegen hatte ich all diese Jahre angekämpft?    

In jener Nacht betete ich zu Gott alleine – nicht zu Jesus, nicht zu Maria, nicht zu den Engeln oder den Heiligen oder dem Heiligen Geist.  Nur zu Gott, ich weinte und bat um Rechtleitung.  Ich betete, dass wenn der Islam die richtige Wahl ist, dann solle Er mein Herz und meinen Geist bitte ändern.  Ich ging schlafen und am kommenden Morgen stand ich auf und kündigte meinem Sohn an, dass ich bereit war, den Islam anzunehmen.  Er war überrascht.  Wir fingen beide an zu weinen.  Meine Tochter und Großtochter wurden gerufen und schauten zu, als ich ablegte: „Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammad ist der Gesandte und letzte Prophet."  Ich fühlte mich verändert.  Ich war glücklich, als wenn jemand einen Schleier der Dunkelheit von meinem Herzen genommen hätte.  Jeder, der mich kannte, konnte nicht glauben, dass ich konvertiert war.  Manchmal konnte ich es selbst nicht glauben!  Doch der Islam fühlte sich so richtig, so friedlich, so gelassen an! 

Nachdem mein Sohn in die Staaten zurück gekehrt war, lernte ich, wie man Sura-al-Fatiha auf arabisch spricht und habe gelernt, wie man betet.  Ich lebte weiter, wie zuvor: außer dass ich nun Muslima bin.  Ich habe es immer genossen, mit meiner Tochter an Familientreffen und gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen.  Ich nahm an Hochzeiten in der Familie und von Freunden teil, Hennapartys, Baby-Geschenkpartys (Aqiqa) und die Versammlungen, wenn jemand verstarb.  Etwa 6 Monate nachdem ich zum Islam konvertiert war, war ich bei einer Beerdigungsversammlung, die wirklich mein Herz berührte und bestärkte, was für eine wunderschöne Religion der Islam ist.  Ein kleiner Junge war an einer Krankheit verstorben.  Als meine Tochter sich zurecht machte, um ihr Beileid zu bekunden, fragte ich sie, ob sie die Familie gut kenne.  Sie antwortete, dass sie dies nicht tue.  „Warum gehen wir denn dann?" fragte ich.  „Weil die Familie trauert und es ist meine Pflicht im Islam zu gehen und vielleicht meine Unterstützung anzubieten, wenn ich kann." 

Ich beschloss, mich anzuziehen und mit ihr zu gehen.  Ich ging mit meiner Tochter, um der Familie des Jungen mein Beileid auszusprechen und war überwältigt von der Zahl der Leute bei dem Besuch.  Ich war überrascht und berührt, dass so viele Menschen gekommen sind, um die Familie zu unterstützen.  Alles, woran ich denken konnte, als ich die trauernde Familie sah, war, was für eine wunderbare Religion der Islam ist, dass so viele Leute es als ihre Verantwortlichkeit ansahen, ihre Unterstützung anzubieten.  Und dieses eine Ereignis, bei dem die Muslime ihre Sympathie zeigten, ist ein weiterer Augenblick, der die Schönheit des Islam bewies. 

Ich bin jetzt seit drei Jahren Muslima, Alhamdulillah (Alles Lob und Preis gebührt Gott).  Seit jener Zeit habe ich zweimal Umra mit meinem Sohn und meiner Tochter gemacht.  Mein Sohn, meine Tochter und ich haben die Kaba und die Heilige Moschee des Propheten in Medina besucht.  Ich bin gerade siebzig geworden. 

Alhamdulillah.  Manchmal denke ich zurück an die Schwierigkeiten und die Herzschmerzen, die ich meinem Sohn verursacht haben muss, aber mein Sohn war überaus glücklich darüber, dass er mir als ein Mittel gedient ist, mich zum Islam zu bringen.  Er sagte dann, dass der Prophet, Gottes Segen und Frieden Gottes seien auf ihm, einer Person mitgeteilt hat: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter."  Die Bedeutung dieses Hadith ist, dass du deiner Mutter dienen und gut für sie sorgen sollst.  Es ist sicher, wenn er bei meinen Füßen ist, dann sind wir beide im Paradies.  Ich frage mich auch, ob ich, wenn meine Tochter etwas Druck auf mich ausgeübt hätte, eher Muslima geworden wäre.  Aber mein Sohn erinnerte mich daran, dass Gott der beste Planer ist.  Nur Er kann einer Person Hidaya (Rechtleitung) geben.  

Wahrlich, du kannst dem den Weg nicht weisen, den du liebst; Gott aber weist dem den Weg, dem Er will; und Er kennt jene am besten, die die Führung annehmen." (Quran 28:56)

Das beste, mit dem mich Gott geehrt hat, ist dass Er mich auf den Weg des Islam geführt hat und mich zu einem Muslim gemacht hat und inschaAllah (wenn Gott will) werde ich zusammen mit meinem Sohn das Paradies betreten.  Amien

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