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Merkmale des Glaubens - Teil 1
Jeder von uns wünscht sich Glückseligkeit und sucht diese. Einige sehen diese Glückseligkeit eventuell im großen Vermögen, im Ruhm oder in der Macht. Bilâl sah diese jedoch im Glauben an Allâh, als er die Worte "Ahad, Ahad" (Allâh ist der Eine, Allâh ist der Eine) wiederholte, während er zur Mittagshitze auf dem glühenden Sand Makkas in der heißen Wüste lag und die Polytheisten auf seine Brust einen großen Stein gelegt hatten. Er hielt seinen Atem zurück, damit ihm nicht die Luft ausging. Ibn Taimîya sah diese Glückseligkeit, indem er sagte: „Was können mir meine Feinde tun? Mein Paradies liegt in meiner Brust, sie können es mir nicht entreißen. Verbannen sie mich, ist mir meine Verbannung eine Auswanderung. Verhaften sie mich, ist mir meine Haft Zurückgezogenheit (mit Allâh). Und töten sie mich, gilt meine Tötung als Märtyrertum. In meiner Brust befinden sich das Offenbarungsbuch Allâhs und die Sunna Seines Gesandten.“
Der Glaube hat eine Süße inne, die nur kennt, wer diese einmal kosten konnte. Der Gesandte sagte in einem von Muslim überlieferten Hadîth:„Derjenige kostet den Geschmack des Glaubens, der allein mit Allâh als Herrn, dem Islâm als Religion und mit Muhammad als Propheten zufrieden ist.“ Der Prophet sagte ferner in einem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth: „Drei Eigenschaften, wer sie verinnerlicht hat, der hat die Süße des Glaubens gefunden: Wem Allâh und Sein Gesandter lieber sind als alles Andere, wer eine Person nur um Allâhs Willen liebt und wer es verabscheut, zum Leugnen des Islâm zurückzukehren, wie er es verabscheut, in die Hölle geworfen zu werden.“
Ein Rechtschaffener sagte über seine Feinde: "Wüssten sie um den Glauben in unserer Brust, kämpften sie gegen uns deswegen." Wer Freude im Diesseits anstrebt, der muss auf den Glauben zurückgreifen. Und wer das Jenseits anstrebt, der muss auf den Glauben zurückgreifen. Und wer Sicherheit anstrebt, der muss auf den Glauben zurückgreifen.
Ein arabischer Dichter sagte:
Sag dem, der die Glückseligkeit wünscht,
wusstest du, wer der Glückselige ist?
Die Glückseligkeit bedeutet wahrhaftig,
dass wir für den Gedanken der ererbten Wahrheit leben.
Für eine hochragende Überzeugung,
die der Blitze und des Donners spottet.
Was ist Îmân?
Linguistisch gesehen bedeutet Îmân Glaube. Diese Bedeutung ergibt sich aus der Geschichte von Josef . Als die Brüder von Josef zu ihrem Vater Jakob zurückgekehrt waren, nachdem sie Josef in den Brunnen geworfen hatten, sagten sie zu ihm: «Der Wolf hat Josef gefressen.» Sie brachten sein Hemd, das sie mit Blut befleckt hatten. Sie fühlten jedoch, dass er ihnen nicht glauben würde, und so sagten sie ihm: „Du glaubst uns wohl nicht, auch wenn wir die Wahrheit sagten!“ (Sûra 12:17). Der vollkommene Glaube ist der Glaube, der die Gewissheit des Herzens, die Anerkennung durch die Zunge und die Demut der Gliedmaßen beinhaltet. Auf Grund dessen umfasst der Glaube aus Sicht des Islâm die Worte und die Taten, nämlich die Worte des Herzens und der Zunge und die Taten des Herzens und der Gliedmaßen. Dieser Glaube hat besondere Merkmale, nämlich die folgenden:
1. Der Glaube ist eine Voraussetzung für die Annahme der Handlungen:
Der Gesandte zog zur Schlacht von Badr aus. Unterwegs schloss sich ihnen ein Mann an, der für Mut, Tapferkeit und Macht bekannt war. Die Gefährten des Gesandten Allâhs freuten sich, als sie ihn sahen. Der Mann näherte sich dem Gesandten und sagte zu ihm: »Ich bin gekommen, dir zu folgen und mit dir Beute zu machen.« Der Gesandte Allâhs fragte ihn: »Glaubst du an Allâh und Seinen Gesandten?« Der Mann erwiderte: »Nein!« Da sagte der Gesandte Allâhs: »Kehre zurück! Ich bitte keinen Polytheisten um Hilfe.« Der Mann blieb zurück. Nach einiger Zeit kehrte er zurück, schloss sich ihnen an und sagte dem Gesandten das, was er beim ersten Mal gesagt hatte und der Prophet fragte ihn, was er zuvor gefragt hatte. Da blieb der Mann wieder zurück. Später kehrte er zum dritten Mal zurück und schloss sich ihnen an. Er sagte, was er beim ersten Mal gesagte hatte und der Prophet fragte ihn erneut: »Glaubst du an Allâh und Seinen Gesandten?« Er antwortete: »Ja!« Da sagte ihm der Prophet: »So komm!« (Muslim).
Der Erhabene sagt: „Wer aber, sei es Mann oder Frau, etwas an rechtschaffenen Werken tut und dabei gläubig ist, jene werden ins Paradies kommen und es wird ihnen nicht ein Dattelkerngrübchen Unrecht zugefügt.“ (Sûra 4:124). Er sagt ferner: „Wer das Jenseits will und sich darum bemüht, wie es ihm zusteht, wobei er gläubig ist, - denen wird für ihr Bemühen gedankt.“ (Sûra 17:19).
2. Der Glaube ist kein Lippenbekenntnis:
Abdullâh ibn Ubaiy ibn Salûl, der Anführer der Heuchler, pflegte zum Gesandten zu kommen, ihn zu loben und vor ihm den Glauben an Allâh und Seinen Gesandten kundzutun. Verließ er ihn aber, kritisierte er den Gesandten und beschimpfte ihn. Er pflegte auch die Heuchler zu beauftragen, weder Allâh noch Seinem Gesandten Gehorsam zu leisten. Diese Heuchler gaben vor Muslime zu sein und dem Gesandten zu folgen, während sie das Islâm-Leugnen und die Feindschaft gegen Allâh und Seinen Gesandten verheimlichten. Allâh sagt über sie: „Die Heuchler sind wahrhaftig auf der untersten Stufe des Höllenfeuers, und nie wirst du für sie einen Helfer finden!“ (Sûra 4:145). Er sagt weiterhin über sie: „Wenn die Heuchler zu dir kommen, sagen sie: »Wir bezeugen, dass du wahrhaftig Allâhs Gesandter bist«. Allâh weiß, dass du wahrhaftig Sein Gesandter bist; doch Allâh bezeugt, dass die Heuchler wahrhaftig lügen.“ (Sûra 63:1).