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Muhammads Biographie (teil 6 von 12): Die Hijrah des Propheten

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1504 2014/02/24 2024/03/19

Die Hijrah (23. September 622 nChr.)

Der Prophet hatte jedoch mit ein paar wenigen Gefährten auf den göttlichen Befehl gewartet, dass er sich den anderen Muslimen in Yathrib anschließen soll.    Er hatte nicht die Freiheit, auszuwandern, bevor es ihm befohlen wurde.  Schließlich kam der Befehl.  Er gab Ali seinen Umhang, bat ihn, sich damit in sein Bett zu legen, damit jeder, der hineinschaute, denken möge, Muhammad läge dort.  Die Mörder sollten ihn töten, sobald er sein Haus verließ, sei es in der Nacht oder am frühen Morgen.  Er wusste, dass sie Ali nicht verletzen würden.  Die jungen Männer hatten sich bereits um sein Haus verteilt, als der Prophet Muhammad ungesehen hinausschlich.  Er ging zu Abu Bakrs Haus, rief ihn und sie beide versteckten sich in einer Höhle eines Berges in der Wüste, bis die Gefahr vorbei war.  Abu Bakrs Sohn und Tochter und sein Hirte brachten ihnen nach Einbruch der Dunkelheit Nahrung und die Nachrichten.  Einmal kam ein Suchtrupp ihrem Versteck so nahe, dass sie ihre Worte hören konnten.  Abu Bakr bekam Angst und sagte: "O Gesandter Gottes, wenn einer von ihnen zu ihren Füßen hinabblickte, würde er uns sehen!"  Der Prophet antwortete: .


“Was denkst du von zwei Menschen, wenn Gott der Dritte ist?  Sei nicht beunruhigt, denn Gott ist wirklich mit uns. ” (Sahieh Al-Bukhari)


Als der Suchtrupp weitergezogen war, ohne ihre Anwesenheit zu bemerken, ließ Abu Bakr bei Nacht die Reitkamele und den Führer zu der Höhle bringen und sie begannen den langen Ritt nach Yathrib. 


Nachdem sie viele Tage durch unwegsames Gelände geritten waren, erreichten die Fliehenden die Umgebung von Yathrib, die Qubaa genannt wird, wo die Menschen seitdem sie vor Wochen gehört hatten, dass der Prophet Mekka verlassen hatte, jeden Morgen von den Hügeln aus Ausschau nach dem Propheten hielten, bis die Hitze sie dazu zwang, den Schatten aufzusuchen.  Die Reisenden kamen in der Hitze des Tages dort an, nachdem die Wächter sich zurückgezogen hatten.  Ein Jude, der wieder auf dem Posten war, sah ihn sich nähern und rief den Muslimen zu, dass der, den sie erwarteten, schließlich angekommen sei, und die Muslime brachen zu den Hügeln vor Qubaa auf, um ihn zu begrüßen. 


Der Prophet blieb für einige Tage in Qubaa und baute dort die erste Moschee des Islam.  In dieser Zeit kam auch Ali dort an, der Mekka drei Tage nach dem Propheten zu Fuß verlassen hatte.  Der Prophet, seine Gefährten aus Mekka und die "Helfer" von Qubaa begleiteten ihn nach Medina, wo seine Ankunft besorgt erwartet wurde. 


Die Bewohner Medinas haben in ihrer Geschichte nie einen strahlenderen Tag gesehen.  Anas, ein enger Gefährte des Propheten, sagte: . 


"Ich war an dem Tag anwesend, als er nach Medina kam, und ich habe nie einen besseren oder strahlenderen Tag gesehen, als den Tag an dem er zu uns nach Medina kam; und ich war an dem Tag anwesend, als er starb und ich habe nie einen schlimmeren oder dunkleren Tag gesehen, als den Tag an dem er starb.” (Ahmed)


Jedes Haus in Medina wünschte, dass der Prophet bei ihnen bleiben sollte, und manche versuchten, sein Kamel zu ihnen nach Hause zu führen.  Der Prophet hielt sie aber davon ab und sagte:.     


“Lasst sie, denn sie ist unter (göttlichem) Befehl.”

Es ging an vielen Häusern vorüber, bis sie an dem Land von Banu Najjaar anhielt und niederkniete.  Der Prophet stieg nicht ab, bevor das Kamel sich nochmals erhoben hatte, ein wenig gegangen war, dann umkehrte und sich an demselben Platz wieder niederließ.  Daraufhin stieg der Prophet herab.  Er war mit seiner Wahl zufrieden, den Banu Najjaar waren seine Onkel mütterlicherseits, und er wünschte auch, sie zu beehren.  Als verschiedene Mitglieder der Familie ihn in ihre Häuser baten, trat ein gewisser Abu Ayyub vor zu seinem Sattel und trug ihn in sein Haus.  Der Prophet sagte:.     


“Ein Mann geht mit seinem Sattel.” (Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim)

Die erste Aufgabe, die er in Medina erfüllte, war eine Moschee zu bauen.  Der Prophet , Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, schickte nach zwei Jungen, denen der Dattelhain gehörte und bat sie, den Preis für das Stück Land zu nennen.  Sie antworteten: "Nein, aber wir können ihn dir zum Geschenk machen, o Prophet (Gottes Segen und Frieden seien auf ihm) Gottes."  Der Prophet (Gottes Segen und Frieden seien auf ihm) aber lehnte ihr Angebot ab, zahlte ihnen den Preis und erbaute dort eine Moschee, er selbst nahm an ihrer Errichtung teil.  Beim Arbeiten wurde gehört, wie er sagte:.   


“O Gott!  Es gibt nichts Gutes, außer das Jenseits, also bitte vergib den Helfern und den Auswanderern.” (Sahieh Al-Blucher)


Die Moschee diente den Muslimen als Ort der Gottesanbetung.  Das Gebet, das zuvor individuell im Geheimen verrichtet worden war, wurde nun zu einer öffentlichen Angelegenheit, eine die eine muslimische Gesellschaft zusammenbringt.  Die Epoche in der die Muslime und der Islam untergeordnet und unterdrückt waren, war vorüber, jetzt wurde der Adhan, der Ruf zum Gebet, laut verkündet, hallend und durch die Mauern eines jeden Hauses dringend, rufend und die Muslime daran erinnernd, ihre Verpflichtung ihrem Schöpfer gegenüber zu erfüllen.  Die Moschee war ein Symbol der islamischen Gesellschaft.  Sie war ein Ort des Gottesdienstes, eine Schule, wo die Muslime über die Wahrheiten der Religion lernten, ein Versammlungsort, an dem die Differenzen verschiedener Streitparteien gelöst wurden und ein Verwaltungshaus, von dem aus alle Angelegenheiten, die die Gesellschaft betreffen, geregelt wurden, ein wahres Beispiel, wie der Islam alle Aspekte des Lebens in der Religion vereint.  Alle diese Aufgaben wurden an einem Patz gelöst, der aus den Stämmen von Dattelpalmen erbaut und von ihren Blättern überdacht wurde.

 


Als die erste und wichtigste Aufgabe erfüllt war, machte er auf beiden Seiten der Moschee Häuser für seine Familie aus demselben Material.  Die Moschee des Propheten und das Haus stehen auch noch heute in Medina an genau demselben Ort. 


Die Hijrah war vollbracht.  Es war der 23. September 622 und die islamische Zeitrechnung, der muslimische Kalender, beginnt an dem Tag, an dem dieses Ereignis stattfand.  Und von diesem Tag an hatte Yathrib einen neuen Namen, einen ehrenvollen Namen: Medinat-un-Nabi, die Stadt des Propheten, kurz Medina. 


Das war die Hijrah, die Auswanderung von Mekka nach Yathrib.  Die dreizehn Jahre der Demütigung, der Verfolgung, des begrenzten Erfolgs und der unerfüllten Prophezeihung waren vorbei. 


Die zehn Jahre des Erfolgs, die erfülltesten, die jemals die Mühen eines Mannes gekrönt haben, hatten begonnen.  Die Hijrah zieht eine klare Trennungslinie in der Geschichte von der Botschaft des Propheten, wie durch den Qur´an bewiesen wird.  Bis dahin war er nur ein Prediger gewesen.  Von nun an war er der Führer eines Staates, zuerst eines sehr Kleinen, aber er wuchs innerhalb der zehn Jahre zum arabischen Reich an.  Die Art der Führung, die er und sein Volk jetzt nach der Hijrah benötigten, war nicht mehr dieselbe, die sie zuvor benötigt hatten.  Daher unterscheiden sich die Kapitel Medinas von denen Mekkas.  Die letzteren gaben der Seele des Einzelnen und dem Propheten als Warner die Rechtleitung; die früheren geben einer heranwachsenden sozialen und politischen Gemeinschaft Anleitung und dem Propheten als Vorbild, Gesetzgeber und Erneuerer.

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