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Bestattungsriten im Islam (teil 2 von 3): Das Totengebet und die Bestattung

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1982 2014/12/08 2024/10/15

Im ersten Teil haben wir gelernt, dass die Religion des Islam die Rechte des Toten und des Sterbenden bewahrt.  Der Tod sollte kein Fremder für uns sein und Muslime werden ermutigt, sich sogar mitten im Leben an den Tod zu erinnern.  Der Tod ist allgegenwärtig, ein Teil im Leben eines jeden Menschen und die einfachen Prozeduren, die der Islam festlegt, sichern zu, dass der Sterbende und der Tote mit größtem Respekt und Milde behandelt werden. 


Unmittelbar nach dem Tod

Unmittelbar nach dem Tod sollten die Anwesenden sanft die Augen des Verstorbenden schließen und das einfache Bittgebet für diejenigen sprechen, die von einem Unglück getroffen sind.  Zu Gott gehören wir und zu Ihm ist unsere Rückkehr.[1]  Wenn der Verstorbene seine Schulden nicht vor seinem Tod getilgt hatte, ist es nun an der Zeit, sie von seinem eigenen Besitz oder dem Besitz der Familie, Verwandten oder Freunden zu tilgen.  Dies ist eine wichtige Angelegenheit.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, forderte die Gläubigen auf, die Schulden des Verstorbenen zu bezahlen.  Wie im ersten Teil erwähnt: Die Seele eines Gläubigen bleibt in der Schwebe, bis alle seine Schulden bezahlt sind.

 


Der gesamte Körper des Verstorbenen sollte bedeckt werden, außer für den, der im Zustand des Ihram stirbt – das ist, wenn er pilgert (Haǧǧ oder Umra), in diesem Fall werden der Kopf und das Gesicht nicht bedeckt.  Es ist erlaubt, den Verstorbenen zu küssen.  Wir wissen, als der Prophet Muhammad verstorben war, lehnte sich sein bester Freund über ihn und küsste ihn auf seine Stirn zwischen die Augen und sagte: ‘O mein Prophet, O mein bester Freund’.


Wenn man die Nachricht vom Tod einer Person hört, sollte ein Gläubiger versuchen, standhaft und geduldig zu bleiben.  Trauer bei dem Verlust eines Geliebten, eines Freundes oder eines Verwandten ist etwas Normales und um den Toten zu weinen ist erlaubt.  Allerdings ist Jammern, Kreischen, sich gegen die Brust schlagen und an den Haaren oder den Kleidern reißen nicht erlaubt. 


Schließlich sollten sich diejenigen, die anwesend sind, beeilen, den Körper auf das Waschen, Einhüllen und das Begräbnis vorzubereiten.  Der Islam hat strenge und umfassende Anweisungen für diese Prozeduren festgelegt und heutzutage werden sie normalerweise von qualifizierten Muslimen in der Leichenhalle eines islamischen Zentrums, einer Moschee oder der Regierung durchgeführt.  Den Verstorbenen auf die Bestattung vorzubereiten ist die Verantwortung der muslimischen Gemeinschaft.  Der Körper des Verstorbenen wird mit Respekt und großer Fürsorge und Milde behandelt.  Das Waschen und die Vorbereitung für die Bestattung werden gewöhnlich von jemandem, der das gleiche Geschlecht hat wie der Verstorbene, durchgeführt. 


Das Totengebet

Ein Gebet sollte für jeden toten Muslim gehalten werden, ob jung oder alt, sogar für Babys, die gelebt haben, aber noch vor der Geburt verstorben sind.  Es ist Frauen gestattet, am Totengebet teilzunehmen, genau wie es ihnen gestattet ist, an anderen nicht verpflichtenden Gebeten teilzunehmen.  Um die Zeit zwischen Tod und Begräbnis möglichst kurz zu halten, sollte es in derselben Stadt oder Gegend stattfinden, in der die Person verstorben ist.  Es ist nicht nötig, den Körper in ein anderes Land zu schicken. 


Das Totengebet sollte in der Gemeinschaft verrichtet werden, es ist eine lohnenswerte Handlung und Gläubige sollten nicht zögern, an einem Totengebet teilzunehmen, auch von Menschen, die sie nicht kennen.  Der Prophet Muhammad ermutigte dazu mit seiner Aussage, dass wer auch immer am Totengebet teilnimmt, bis es beendet ist, eine Belohnung erntet, so gewichtig wie einen großen Berg.[2]  Die Zahl der Teilnehmer am Totengebet bringt auch großen Lohn für den Verstorbenen.  Der Prophet Muhammad sagte, dass wenn ein Muslim stirbt und vierzig fromme Muslime beten für ihn bei seinem Totengebet, dann wird Gott ihre Gebete erhören.[3]


Nach dem Totengebet sollte der Verstorbene auf den muslimischen Friedhof oder den muslimischen Teil des örtlichen Friedhofs gebracht werden.  Den Sarg zu tragen und ihn zum Bestattungsort zu begleiten, ist eine empfohlene und lohnenswerte Tat. 


Die Bestattung

Der Islam besitzt eine einzigartige Art, Gräber und Friedhöfe zu bauen, die sich durch Einfachheit und Bescheidenheit auszeichnet.  Alle Muslime, reiche, arme, König oder Bürgerliche, alle werden nach derselben Prozedur bestattet.  Den Verstorbenen im Sarg zu bestatten ist nicht erlaubt, außer wenn es ein Erfordernis ist, das in einer bestimmten Gegend oder einem Land erfüllt werden muss. 


Die Bestattung muss so bald wie möglich nach dem Tod geschehen; es gibt allerdings bestimmte Zeiten, zu denen es verboten ist, den Verstorbenen zu beerdigen.  Sie sind von Sonnenaufgang bis die Sonne zu sehen ist, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, und von der Zeit wenn die Sonne anfängt, blass zu werden bis sie ganz untergegangen ist.  Nach der Beerdigung ist es den Gläubigen gestattet, auf dem Friedhof zu bleiben und Bittgebete zu sprechen, denn dies ist die Zeit, wo der Verstorbene von den Engeln befragt wird. 


Im 3. Teil werden wir diskutieren, was nach der Beerdigung geschieht, insbesondere in der Trauerzeit und Zeit der Beileidsbekundungen.  Wir werden auch kurz die Riten und Praktiken anderer Religionen betrachten, und sie mit den einfachen aber schönen islamischen Methoden und Prozeduren vergleichen. 



Fußnoten:

[1] Sahieh Muslim

[2] Sahieh Bukhari, Sahieh Muslim

[3] Ibid.

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