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Abschied

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2051 2014/04/07 2024/11/15

Die Abschiedspilgerfahrt

Das Ende näherte sich und im Zehnten Jahr der Hijra brach er mit ungefähr 90.000 Muslimen aus ganz Arabien von Medina auf, um Hajj, die Pilgerfahrt, zu machen.  Diese triumphale Reise des alternden Mannes, erschöpft durch die Jahre der Verfolgung und der unaufhörlichen Anstrengung, wird von einer Art geheimnisvollen Glanz umgeben, als hätte sich ein riesiger Ring aus Licht endlich geschlossen, der diese sterbliche Welt mit seinem ruhigen Glanz umschließt. 


Im zehnten Jahr der Hijrah ging er das letzte Mal als Pilger nach Mekka, es wird als seine "Abschiedspilgerfahrt" bekannt, denn auf der Ebene von Arafat predigte er vor einer riesigen Masse von Pilgern.  Er erinnerte sie an alle Pflichten, die der Islam ihnen auferlegt hat, und daran, dass sie eines Tages ihrem Herrn begegnen würden, Der über jeden Einzelnen seiner Taten entsprechend richten wird.  Am Ende seiner Rede fragte er: "Habe ich euch nicht die Botschaft überbracht?"  Und von der riesigen Menschenmenge, die nich ein paar Monate oder Jahre zuvor unbewusste Götzendiener gewesen waren, hallte die Antwort zurück: "O Gott!  Ja!"  Der Prophet sagte: "O Gott!  Du bist mein Zeuge!"  Der Islam war eingeführt worden und würde zu einem großen Baum heranwachsen, der noch weit größeren Massen Schatten spenden würde.  Sein Werk war getan und er war bereit, seine Last abzulegen und sich zurückzuziehen. 

 


Krankheit und Tod des Propheten     

Der Prophet kehrte nach Medina zurück.  Es gab noch immer Arbeit für ihn; aber eines Tages wurde er von einer schmerzhaften Krankheit heimgesucht.  Er kam in eine Decke gehüllt in die Moschee und manche sahen die Zeichen des bevorstehenden Todes in seinem Gesicht. 


“Wenn es unter euch jemanden gibt,” sagte er, “der meinetwegen ungerechtfertigt geprügelt worden ist, hier ist mein Rücken.  So soll er mich seinerseits schagen.  Wenn ich dem Ansehen von jemanden unter euch geschadet haben sollte, kann er dies seinerseits mit meinem tun.”

 


Einmal hatte er gesagt:  

“Was habe mit dieser Welt zu tun?  Ich bin in dieser Welt wie ein Reiter, der im Schatten eines Baumes ruht.  Dann zieht er seines Weges und lässt ihn hinter sich.”

Und jetzt sagte er:   


“Es gibt unter den Dienern Gottes einen Diener, dem die Wahl zwischen dieser Welt und der Seiner Nähe gelassen worden ist, und der Diener hat Gottes Nähe gewählt.”


Am 12 Rabī’ul-Awwal im elften Jahr der Hijrah, also am 8.Juni 632nChr., betrat er die Moschee zum letzten Mal.  Abu Bakr führte das Gebet und er bat ihn, weiterzumachen.  Als er die Menschen sah, strahlte sein Gesicht.  ´Niemals sah ich das Gesicht des Propheten schöner als in jener Stunde´, sagte sein Gefährte Anas.  Als er in Aischas Haus zurückkehrte, legte er seinen Kopf auf ihren Schoß.  Er öffnete seine Augen und sie hörte ihn murmeln: ´Nun auf, zu dem höchsten Gefährten des Paradieses ...´  Dies waren seine letzten Worte.  Später im Verlauf des Tages sprach sich herum, dass der Prophet gestorben sei.  Umar bedrohte jeden, der das behauptete, mit einer schrecklichen Strafe, indem er es zu einem Verbrechen erklärte, zu denken, der Gesandte Gottes könne sterben.  Auf diese Art bestürmte er die Menschen, als Abu Bakr die Moschee betrat und ihn hörte.  Abu Bakr ging zum Zimmer seiner Tochter Aischa, wo der Prophet lag.  Nachdem er sich von der Tatsache überzeugt und dem toten Mann die Stirn geküsst hatte, ging er in die Moschee zurück.  Die Menschen hörten noch immer Umar zu, der behauptete, es handele sich um eine boshafte Lüge, der Prophet, der ihr Herzblut, ihre Kraftquelle war, könne nicht sterben.  Abu Bakr ging zu Umar und versuchte ihn mit einem geflüsterten Wort zum Aufhören zu bringen.  Dann, als er merkte, dass er ihm keine Aufmerksamkeit schenkte, wandte sich Abu Bakr an die Menschen, die seine Stimme erkannten, Umar verließen und sich um ihn versammelten.  Er lobte und pries Gott zuerst und sprach dann diese Worte, die den islamischen Glauben zusammenfassen: "O ihr Menschen!  Seht!  Was den betrifft, der Muhammad anzubeten pflegte, Muhammad ist gestorben.  Aber was den betrifft, der Gott anzubeten pflegte, Gott lebt und stirbt nie!"  Dann rezitierte er die Verse aus dem Quran:.   

 


“Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin.  Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren?  Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Gott etwas; aber Gott wird wahrlich die Dankbaren belohnen.”

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