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Hinduismus (teil 2 von 4): Götzendienst und Wiedergeburt
Hinduismus ist die drittgrößte Religion der Welt. Es gibt ungefähr 950 Millionen Anhänger, die meisten davon in Nepal und Indien. Zentral für den hinduistischen Gottesdienst ist das Bildnis oder Ikon und zentral für den hinduistischen Glauben ist das Konzept der Wiedergeburt oder Reincarnation. Diese beiden fundamentalen Überzeugungen machen den Hinduismus und den Islam zu polaren Gegensätzen.
Monotheismus versus Polytheismus
Der grundlegendste Glaube des Islam ist das Konzept von Einem Gott. Er hat keine Söhne, Töchter, Partner oder Zwischenhändler. Er hat keine Partner oder Untergebene; deshalb gibt es keine Halbgötter oder geringere Götter, die dem Konzept von Gott innewohnen. Er ist kein Teil Seiner Schöpfung und Gott ist nicht in jedem Menschen und in jedem Ding. Zu Bildnissen, Ikonen, Statuen, Tieren oder Steinen zu beten ist eine schwerwiegende Sünde. Etwas oder jemanden zusammen mit Gott oder an Seiner Stelle anzubeten und dies vor dem Tod nicht aufrichtig zu bereuen, wird im Islam als die einzige nicht zu vergebende Sünde angesehen. Der Glaube an mehr als einen Gott wird Polytheismus genannt und der reine Monotheismus des Islam widerspricht dem völlig.
Polytheismus ist die Anbetung vieler Götter, Halbgötter oder Gottheiten und in der modernen Welt wird von den östlichen Religionen verkörpert, insbesondere im Hinduismus. Hindus glauben, dass alles Gott ist, oder die Energie Gottes enthält, und daher der Anbetung gebührt, sei es als Ikon oder Symbol oder der Natur selbst. Die multiplen Köpfe oder Gliedmaßen, die in der hinduistischen Ikonographie häufig zu sehen sind, repräsentieren göttliche Allwissenheit und Allmacht, und die Verwendung von Tieren repräsentieren Qualitäten, die mit dem besonderen Tier zusammenhängen, wie Weisheit, Beweglichkeit oder Macht. Es ist nicht schwer zu sehen, dass die Götzenanbetung, die in allen Zweigen des Hinduismus eingebettet ist, von den Glaubensgrundlagen des Islam weit entfernt ist.
Reincarnation
Hunderte Millionen von Menschen glauben weltweit an Wiedergeburt oder zyklische Wiedergeburt auf der Grundlage von der Wanderung der menschlichen Seele von einem physikalischen Körper zu einem anderen. Eine der grundlegende Überzeugungen des Hinduismus ist, dass die Seele immer wieder geboren wird, bis sie vollkommen wird und mit der Quelle – Brahman – wieder vereint wird. Die Seele betritt viele Körper, nimmt viele Formen an, lebt viele Leben und macht viele Erfahrungen.
Genau wie ein Mensch, der abgetragene Kleidung wegwirft und neue Kleidung anzieht, verwirft die Seele abgetragene Körper und legt neue an. (2.22 Bhagavad gita.)
Die Wiedergeburt wird von allen hauptsächlich monotheistischen Religionen der Welt abgelehnt. Die Wiedergeburt widerspricht der Grundüberzeugung, dass die Seele einen menschlichen Körper bewohnt, dessen Leben endlich ist und aufgrund dessen er oder sie beurteilt und dem entsprechend bestraft oder belohnt wird. Die Religion des Islam lehnt das Konzept von der Wiedergeburt einstimmig ab.
„Wenn dann der Tod an einen von ihnen herantritt, sagt er: „Mein Herr, bringe mich zurück auf dass ich Gutes tue von dem, was ich unterlassen habe." Keineswegs, es ist nur ein Wort, das er ausspricht. Und hinter ihnen liegt eine Trennstrecke zurück bis zu dem Tage, an dem sie auferweckt werden! (Quran 23:99-100)
Die Worte Gottes im Qur´an sind deutlich. Wenn eine Person stirbt, ist er oder sie nicht in der Lage, zu seinem oder ihrem alten Leben zurückzukehren. Die Seele verweilt im Grab und die Person erfährt die Qual oder die Glückseligkeit auf der Grundlage seines / ihres Glaubens und der Taten bis zum Tag des Gerichts. Der Islam lehrt, dass der Sinn des Lebens darin besteht, Gott anzubeten, egal wie kurz oder wie lang das Leben sein mag. Die Seele ist ein Teil eines jeden einzigartig geschaffenen Individuums, sie bewegt sich nicht von einem Körper zum anderen und sie wird nie ein Teil Gottes werden, Der von Seiner Schöpfung getrennt ist. Die Gründe, warum menschliche Wesen nicht immer wieder zur Welt geschickt werden, sind ebenfalls im Qur´an erklärt, wo Gott sagt, dass wenn dies geschehen würde, dann würden sie genau dieselben Dinge tun und dieselben Sünden begehen.
„Doch wenn sie auch zurückgebracht würden, kehrten sie ganz gewiß bald zu dem ihnen Verbotenen zurück." (Quran 6:28)
Hinduwebsite[1] erklärt den Prozess der Reinkarnation folgendermaßen: ‘Der Hinduismus spricht von der Existenz von Himmeln oben und Höllen unten. Die ersten sind von Sonne erfüllt, von Göttern und unzähligen göttlichen Seelen bewohnt. Die letzten sind dunkle Welten und von allen dunklen und dämonischen Mächten bevölkert. Die individuellen Seelen gehen gemäß ihrer Taten in diese Welten ein. Doch sie bleiben dort nicht permanent bis zum Ende der Zerstörung. Sie gehen allgemein als Konsequenz ihrer Taten dorthin, um entweder zu genießen oder um zu leiden. Auf jeden Fall lernen sie ihre Lektion und kommen zurück zur Erde, um ein neues irdisches Leben ganz von vorne anzufangen.’
Der Islam andererseits erklärt, dass die Seele sich nicht von einem speziell für sie geschaffenen Körper lösen und zu einem anderen Körper wechseln kann, oder aufwärts und abwärts in einer Reihe von Welten, Himmeln oder Höllen. Für unser Leben auf dieser Erde gehören die Seele und der Körper zusammen, sie können nicht vermischt und abgestimmt werden. Es gibt nur eine Seele, die zu einem Körper gehört, und die wird am Tag des Gerichts belohnt oder bestraft, um für immer im Paradies oder in der Hölle zu bleiben. Dies steht in starkem Kontrast zum Hinduismus, wo Himmel und Hölle zeitliche Aufenthalte sind und eine Seele ihre Freiheit wieder erlangt, bis sie die Selbstverwirklichung oder Einheit mit der ewigen Lebenskraft erreicht.
Hinduismus ist eine Gruppe religiöser Traditionen, die über eine lange Zeitspanne etabliert wurden. Es gibt viele unterschiedliche Formen der Anbetung, manchmal zu persönlichen Gottheiten, mal zu Hause, mal im Tempel. Hindus glauben, dass es viele unterschiedliche Wege zu unterschiedlichen Göttern gibt, aber alle führen zu der ewigen Lebenskraft oder Brahman. Der Islam lehrt allerdings, dass es keine wahre Gottheit gibt außer Allah alleine. Nichts ist wie Er, denn Gott sagt:
„Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende." (Quran 42:11)