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  2. Muhammad, der Gesandte Allahs, Friede sei auf ihm
  3. Die Bezeugung , dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, erfordert

Die Bezeugung , dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, erfordert

903 2019/01/15 2024/11/08

1.  den Glauben an seine Botschaft und ihre Allgemeingültigkeit für die ganze Menschheit; denn sie ist nicht auf ein bestimmtes Volk oder für eine bestimmte Zeit begrenzt. Sondern sie ist Glaube und Praxis, Gesetz und Handlung, Religion und Staat im vollständigen Sinne des Wortes und nicht begrenzt auf ein bestimmtes Volk oder für eine bestimmte Zeitspanne; bis die Stunde anbricht. Allah  sagt:

(Segensreich ist Derjenige, Der Seinem Diener die Unterscheidung offenbart hat, damit er für die Weltenbewohner ein Warner sei.)   (Qur´an 25:1)

   Und Allah sagt: (Gewiss, Wir haben dich mit der Wahrheit gesandt als Frohboten und als Warner.)   (Qur´an 2:119)

 

   Und im Gegensatz hierzu stehen die vorherigen Propheten, deren Botschaften gezielt für ihre Völker während ihrer Zeit waren; denn Isā (Jesus) sagte: “Ich bin zu den verlorenen Schafen des Hauses Isrā’īl (Israel) gesandt worden.” (Evangelium des Matthäus 24:15)

 2.  den Glauben an seine Unfehlbarkeit (Sündenlosigkeit) bezüglich dem, was er von Allah  berichtete. Hierzu die Aussage Allahs: (Und er redet nicht aus (eigener) Neigung.)    (Qur´an 53:3)

Aber in allen anderen Angelegenheiten war er ein Mensch, der versucht hat, diese selbst zu erledigen. Der Gesandte Allahs  sagte:

“Ich bin nur ein Mensch und zu mir kommen von euch Streitparteien. Es mag sein, dass manche unter euch für deren Anliegen im Wort gewandter sind als die anderen, und somit gebe ich ein Urteil ab, das dem entspricht, was ich gehört habe. Zu wessen Gunsten ich dann etwas von dem Recht seines Bruders gebe, der soll es nicht annehmen; denn ich gebe ihm damit nichts anderes als ein Stück Glut aus dem Höllenfeuer.”                                                                                              (Sahih Muslim, Hadith Nr. 1713)

 3.den Glauben, dass seine Entsendung eine Barmherzigkeit für die gesamte Menschheit ist. Allah  sagt: (Und Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt.)   (Qur´an 21:107)

 

  Und wahrlich Allah hat die Wahrheit gesprochen, denn er  ist eine Barmherzigkeit, mit allem was dieses Wort an Bedeutung in sich birgt. Denn er hat die Diener von der Verehrung anderer Diener befreit und sie dazu gebracht, dass sie den Herrn (Rabb) der Diener (Geschöpfe) verehren und führte von der Tyrannei der Religionen zur Gerechtigkeit des Islam und von der Enge des Diesseits zur Weite des Jenseits.

 

 4.  den entscheidenden Glauben daran, dass er der letzte der Propheten, ihr Siegel und ihr Bester ist und dass nach ihm kein Prophet und kein Gesandter mehr kommen wird. Allah  sagt: (Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.)   (Qur´an 33:40)

Und der Gesandte Allahs  sagte: 

“Ich wurde anderen Propheten mit sechs Punkten vorgezogen. Mir wurden Wörter gegeben, die knapp sind, aber weite Bedeutungen ausdrücken. Mein Sieg über den Feind wurde durch Schrecken gemacht. Die Kriegsbeute ist mir erlaubt. Die Erde wurde mir rein und als Gebetsstätte gemacht. Ich bin an die Menschheit allesamt entsandt worden, und die Reihe der Propheten ist mit mir abgeschlossen.”   (Sahih Muslim , Hadith Nr.523)

 

 5.   den entscheidenden Glauben daran, dass die Religion durch ihn vollkommen und vollendet wurde und dass keine Möglichkeit besteht, von ihr etwas zu verringern oder ihr etwas hinzuzusetzen. Allah  sagt:

(Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.)   (Qur´an 5:3)

 

  Dies ist deutlich zu erkennen, und es ist bemerkenswert, wie der Islam als Religion alle Angelegenheiten des Lebens, der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Moral umfasst. Der Islam ist eine Religion und ein Staat im vollen Sinne. Der englische Denker Kwelem[1] schreibt in seinem Buch „Der Islamische Glaube“ (Seite 119-120): "Die Vorschriften des Qur´ans sind nicht begrenzt auf das Religiöse und Sittliche, sondern es sind die allgemeinen Gesetze für die islamische Welt, und er ist ein vollkommenes Gesetz für den zivilen, geschäftlichen, militärischen, juristischen und strafrechtlichen Bereich. Denn er ist ein religiöses Gesetz, um dessen Achse alle religiösen und diesseitsbezogenen Angelegenheiten gesteuert werden; von der Aufbewahrung der Seele bis zur Gesundheit des Körpers, und von den Rechten der Menschen insgesamt bis hin zu den Rechten jeder einzelnen Person. Vom Nutzen des einzelnen Menschen bis hin zur allgemeinen gesellschaftlichen Nutzung.

 

    Von der Tugend (Vortrefflichkeit) bis hin zum Vergehen (Sünde/Verbrechen), und von der Vergeltung im Diesseits bis hin zur Vergeltung im Jenseits. Damit unterscheidet sich der Qur´an enorm von den heiligen christlichen Büchern, die keine religiösen ursprünglichen Vorschriften enthalten, sondern zumeist aus zusammengepflückten Geschichten, Märchen und einem Durcheinander bezüglich des Gottesdienstes bestehen. Ihr Inhalt basiert nicht auf Vernunft und hat keinen Einfluss."

 6. den entscheidenden Glauben daran, dass der Gesandte  die Botschaft Allahs verkündete, das ihm Anvertraute (Amanah) ausgehändigt und seiner Ummah (Gemeinschaft) aufrichtigen Rat gegeben hat. Er hat das Gute befohlen und vor dem Bösen gewarnt. Am Tage der Abschiedspilgerfahrt sagte der Gesandte Allahs:

“Habe ich die Botschaft erfüllt?“ Sie sagten: „Ja.“ Er  sagte: „O Allah bezeuge es!”     (Buchari und Muslim: Muttafaqun Alaih)


 7. den Glauben daran, dass die Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten), auf ihn herabgesandt wurde und sie von Allah angenommen werden wird. Niemand darf eine andere Schari'a annehmen, und Allah wird keine andere außer ihr annehmen. Und Allah wird mit den Menschen gemäß dieser Schari`a abrechnen. Denn Allah  sagt:

(Wer aber als Religion etwas anders als den Islam (die Ergebung in Allahs Willen) begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.)   (Qur´an 3:85)

 

 8.      ihm zu gehorchen. Denn Allah  sagt:

(Wer Allah und dem Gesandten gehorcht, die werden mit denjenigen von den Propheten, den Wahrheitsliebenden, den Märtyrern und den Rechtschaffenen zusammensein, denen Allah Gunst erwiesen hat. Welch gute Gefährten jene sind!)   (Qur´an 4:69)

 

 Der Gehorsam ihm gegenüber erfolgt durch das Befolgen seiner Befehle und die Meidung dessen, was er verboten hat. Denn Allah  sagt:

(Was nun der Gesandte euch gibt, das nehmt; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiss, Allah ist streng im Bestrafen.)   (Qur´an 59:7)

   Und Allah  erwähnt im Qur`an, was es zur Folge hat, wenn man sich dem Gesandten Allahs  widersetzt. Allah  sagt:

(Wer sich aber Allah und Seinen Gesandten widersetzt und Seine Grenzen überschreitet, den lässt Er in ein Feuer eingehen, ewig darin zu bleiben; und für ihn gibt es schmachvolle Strafe.)   (Qur´an 4:14)

 

 9. mit seinem Urteil zufrieden zu sein und das absolute Meiden von Protesten oder Einsprüchen gegenüber dem, was in der Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) vorgeschrieben ist. Allah sagt:

(Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen.)   (Qur´an 4:65)

 

  Man muss auch seine Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) allen anderen Geboten, Standrechten, Systemen und Gesetzen vorziehen. Denn Allah  sagt:

(Begehren sie etwa das Urteil der Unwissenheit? Wer kann denn besser walten als Allah für Leute, die (in ihrem Glauben) überzeugt sind?)   (Qur´an 5:50)

 

10.  seiner Sunnah  zu folgen. Denn Allah sagt:

(Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.)   (Qur´an 3:31)

 

Seinen Überlieferungen (Spuren) folgen und den Propheten  als bestes Vorbild nehmen. Denn Allah  sagt:

(Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs  viel gedenkt.)    (Qur´an 33:21)

   Um dem Gesandten Allahs  folgen zu können, muss man seine Geschichte (Sira) kennen und studieren. Somit kann man ihn als Vorbild nehmen. Zain Al-Abedin sagte: "Aly Ibn Al-Hussein Ibn Aly Ibn Abi Taleb (Allahs Wohlgefallen auf allen) sagte:

“Wir haben Maghasi (die Geschichte) des Gesandten  gelehrt so wie wir die Sūra (Quran-Kapitel) gelehrt haben.”   (Der Anfang und das Ende von Ibn Kathier) 

 

11.  ihm die Stellung zu geben, die Allah für ihn bestimmt hat. Keine Übertreibung und auch keine Nachlässigkeit ihm gegenüber. Denn der Gesandte Allahs  sagte:

“Erhöht mich nicht mehr, als es mir zusteht. Denn Allah hat mich als Diener geschaffen, bevor Er mich zum Propheten machte.”   (Al-Tabarani) 

 

12.  Segenswünsche für ihn auszusprechen, wenn man ihn erwähnt. Denn Allah  sagt:

(Gewiss, Allah und Seine Engel sprechen den Segen über den Propheten. O die ihr glaubt, sprecht den Segen über ihn und grüßt ihn mit gehörigem Gruß.) (Qur´an 33:56) 

   Und seine Aussage:

“Geizig ist der Mensch, der für mich nicht um die Segnung Allahs bittet, wenn ich in dessen Gegenwart erwähnt werde.”   (Überliefert von Al-Tirmidhi)

 

13.  ihn  zu lieben und zu respektieren und ihn in der Liebe allen anderen Geschöpfen vorziehen, weil er, nach Allah, den Vorrang besitzt, um die Menschen zur wahren Religion zu leiten. Zu der Religion, durch welche man die Glücklichkeit im Diesseits und im Jenseits erreicht, wenn man sie annimmt. Denn Allah  sagt:

(Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure Gattinnen und eure Sippenmitglieder, Besitz, den ihr erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Abmühen (Ğihad) auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis Allah mit Seiner Anordnung kommt! Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht.)   (Qur´an 9:24)

 

 Und der Gesandte Allahs machte deutlich, wie sich die Liebe, die man ihm gegenüber empfindet, auswirkt.

“Ein Wüstenaraber befragte den Gesandten Allahs nach der Stunde. Der Gesandte fragte ihn, wie er sich darauf vorbereitet hat. Dieser antwortete: “Ich habe mich nicht darauf vorbereitet mit vielen Gebeten, Fasten und Sadaqa (Almosen), doch ich liebe Allah und Seinen Gesandten!” Der Prophet sagte: “Du wirst mit denen sein, die du liebst!”   (Muttafaq Alaih)

 

Und seine Aussage:

“Wer immer die (folgenden) drei Eigenschaften besitzt, findet die Freude am Glauben: Wenn seine Liebe zu Allah und Seinem Gesandten stärker ist als seine Liebe zu allem anderen, wenn seine Liebe zu einem Menschen nur Allah gewidmet ist, und wenn er den Rückfall zum Unglauben (Kufr) genauso verabscheut, wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden.”   (Überliefert von Muslim)


   Die Liebe zu ihm erfordet, dass man auch alle liebt, die den Gesandten geliebt haben, wie beispielsweise seine muslimischen Familienangehörigen (Ahl-ul-Bait) und seine Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen). Und dass man alle verabscheut, die er gehasst hat; Loyalität denen gegenüber hat, die ihm treu waren und sich mit denen verfeindet, die seine Feinde waren, denn der Gesandte liebte nur für Allah und hasste nur für Allah.

 

 14.  zu seiner Religion und zur Anstrengung zugunsten Allahs aufzurufen, diese zwischen den Menschen zu verbreiten und denen zu übermitteln, welche diese Religion noch nicht erreicht hat; und seine Sunnah wiederzubeleben (aktivieren). Und dies alles durch Weisheit und guten Ratschlag, indem man den Unwissenden lehrt und den Nachlässigen ermahnt. Denn

Allah sagt:

(Rufe zum Weg deines Herren mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise. Gewiss, dein Herr weiß sehr wohl, wer von Seinem Weg abirrt, und Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten.)   (Qur´an 16:125)

Und seine Aussage:

“Berichtet über mich, sei es auch durch eine einzige Zeile.”

 

15.  den Gesandten und seine Sunnah zu verteidigen. Dies erreicht man dadurch, dass man alles ablehnt, was ihm  persönlich vorgeworfen wird und nicht der Wahrheit entspricht und dass man sich dafür anstrengt, die Wahrheit ans Licht zu bringen und es denjenigen zu erklären, die sie nicht kennen.  Man muss seine Sunnah und seinen Aufruf gegen jeden Zweifel verteidigen und die Vorwürfe zurückweisen, die die Feinde des Islam der Sunnah andichten wollen.

 

16.  an der Sunnah des Propheten festhalten, gemäß seiner Aussage:

“So sei meine Sunnah mit euch und die Sunnah der rechtgeleiteten Nachfolger. Haltet fest daran. Hütet euch vor den neuen Dingen, denn jedes neue Ding ist eine Neuerung und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes Irregehen führt ins Höllenfeuer.”            (Überliefert von Abu Dawud und Al-Tirmidhi)   

 



[1] Entnommen aus dem Buch “Aussagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil.

 

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