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Der Glaube an den Jüngsten Tag
Das bedeutet, dass man fest daran glaubt, dass diese Welt an einem gewissen Tag enden und untergehen wird:
(Alle, die auf ihr (der Erde) sind, werden vergehen. Bleiben wird nur das Antlitz deines Herrn, das Erhabene und Ehrwürdige.) (Qur´an 55:26-27)
Wenn Allah (I) das Ende dieser Welt will, so wird Er Israfiel befehlen, in die Posaune zu blasen; daraufhin sterben alle Geschöpfe. Dann befiehlt Er ihm, zum zweiten Mal in die Posaune zu blasen, alsdann werden alle Geschöpfe von ihren Gräbern wieder lebendig aufstehen. Ihre Körper werden nochmals zusammengefügt werden. Alle Menschen, von Adam bis zum letzten Menschen, werden noch einmal zum Leben zurückberufen:
(Und es wird in die Posaune gestoßen, und da stürzt, wie vom Blitz getroffen, wer in den Himmeln und wer auf der Erde ist, außer denen, die Allah davon ausnimmt. Dann wird ein zweites Mal hineingestoßen, und da stehen sie schon auf und schauen hin.) (Qur´an 39:68)
Der Glaube an den Jüngsten Tag schließt den Glauben an alles ein, was uns Gott und Sein Prophet über das Leben nach dem Tod mitgeteilt haben, das ist:
1) Der Glaube an das Leben in der Scheidewelt (Barzakh =Zwischenraum und -zeit nach dem Tod bis zum Tag der Auferstehung). Die Gläubigen werden im Reich der Toten Gottes die frohe Erwartung in Wonne genießen, die ungläubigen Leugner werden hingegen harte Folterung und Bestrafung erleiden. Allah (I) der Erhabene sagt:
(...die Leute des Pharaos umschloss die böse Pein, das Feuer, dem sie morgens und abends vorgeführt werden. Und am Tage, an dem die Stunde kommt (heißt es): ‚Lasst die Leute Pharaos in die härteste Pein eingehen’) (Qur´an 40:45-46)
2) Der Glaube an die Auferstehung und die Wiederbelebung der Menschen, die barfuss, nackt und unbeschnitten auferweckt werden. Allah (I) der Erhabene sagt:
(Diejenigen, die ungläubig sind, behaupten, dass sie nicht auferweckt werden. Sprich: ‚Doch, bei meinem Herrn, ihr werdet auferweckt werden. Dann wird euch das kundgetan, was ihr getan habt. Und dies ist Allah ein Leichtes.) (Qur´an 64:7)
Weil die Auferstehung und das Leben nach dem Tod von vielen Menschen verleugnet werden, hat der Qur`an viele Beispiele angeführt, die die Möglichkeit der Auferstehung zeigen und die Argumente der Leugner widerlegen. Darunter sind folgende Beispiele:
- Der Qur`an hat uns aufgefordert, dass wir an die Belebung der toten Erde denken, die Allah (I) zum Hervorbringen von Pflanzen veranlasst. Der Erhabene sagt darüber:
(O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so bedenkt, dass Wir euch aus Staub erschaffen haben, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem etwas sich Anklammerndem (Embryo), dann aus Fleisch (Fötus), gestaltet und nicht gestaltet, um es euch deutlich zu machen. Und Wir lassen, was Wir wollen, im Mutterleib auf eine festgesetzte Frist ruhen. Dann lassen Wir euch als Kind herauskommen. Dann lassen Wir euch eure Vollkraft erreichen. Und manch einer von euch wird abberufen, und manch einer von euch wird in das schlimmste Alter gebracht, so dass er, nachdem er vorher Wissen besessen hat, nichts mehr weiß. Und du siehst die Erde regungslos. Wenn Wir aber Wasser auf sie herabkommen lassen, regt sie sich, wächst zu und lässt verschiedene erfreuliche Pflanzenarten sprießen. Dies, weil Allah die Wahrheit ist, und weil Er die Toten lebendig macht und weil Er Macht hat zu allen Dingen, und weil die Stunde kommt – an ihr ist kein Zweifel möglich -, und weil Allah jene erwecken wird, die in den Gräbern sind.) (Qur´an 22:5-7)
- Wir müssen ebenfalls darüber nachdenken, wie Allah die Himmel und die Erde geschaffen hat. Diese zu schaffen, ist bestimmt schwieriger, als den Menschen zu schaffen:
(Haben sie denn nicht gesehen, dass Allah, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat und bei ihrer Erschaffung nicht überfordert war, auch die Macht hat, die Toten wieder lebendig zu machen? Ja, Er hat Macht zu allen Dingen.) (Qur´an 46:33)
- Wenn man über das Schlafen und das Aufwachen des Menschen nachdenkt, so kann man das als eine Art Tod und Auferstehung betrachten. Dies wird mit dem kleinen Tod bezeichnet. Allah (I) sagt darüber:
(Allah beruft die Seelen zur Zeit ihres Todes ab, und auch die, die nicht gestorben sind, während ihres Schlafes. Er hält die eine, für die Er den Tod beschlossen hat, zurück, und Er lässt die andere auf eine bestimmte Frist laufen. Darin sind Zeichen für Leute, die nachdenken.) (Qur´an 39:42)
- Ein weiteres Beispiel ist die erste Erschaffung des Menschen:
(Er (der Mensch) führt Uns ein Beispiel an und vergisst seine eigene Erschaffung. Er sagt: ‚Wer macht diese Gebeine wieder lebendig, wenn sie auseinander gefallen sind?’ Sprich: Wieder lebendig macht sie Der, Der sie das erste Mal hat entstehen lassen. Und Er weiß über jede Schöpfung Bescheid.) (Qur´an 36:78-79)
3) Der Glaube daran, dass alle Geschöpfe vor Allah versammelt und ihre Werke vorgeführt werden und dass mit ihnen abgerechnet wird:
(Und an dem Tag, da Wir die Berge versetzen und du die Erde herauskommen siehst und Wir sie versammeln, ohne jemanden von ihnen auszulassen. Und da sie deinem Herrn in einer Reihe vorgeführt werden. Ihr seid zu Uns gekommen, so wie Wir euch das erste Mal erschaffen haben.) (Qur´an 18:47-48)
4) Der Glaube daran, dass die eigenen Gliedmaßen an diesem Tag Zeugen für oder gegen den Menschen sein werden:
( Wenn sie dann dort (zum Feuer) angekommen sind, legen ihr Gehör, ihre Augen und ihre Häute gegen sie Zeugnis ab über das, was sie zu tun pflegten. Sie werden zu ihren Häuten sagen:‚Warum habt ihr gegen uns Zeugnis abgelegt?’ Sie sagen: ‚Allah, Der alle Dinge reden lässt, hat uns reden lassen. Er ist es, Der euch das erste Mal erschaffen hat, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. Und ihr pflegtet euch nicht so zu verdecken, dass nicht euer Gehör, eure Augen und eure Häute Zeugnis wegen euch ablegten. Aber ihr meintet, dass Allah nicht viel wisse von dem, was ihr tut...’) (Qur´an 41:20-22)
5) Der Glaube daran, dass der Mensch von Allah befragt wird:
(...und stellt [ihr Engel] sie (die Missetäter und ihre Gefährten) auf, sie werden zur Verantwortung gezogen. – Was ist mit euch, dass ihr nicht einander unterstützt? Nein, heute ergeben sie sich.) (Qur´an 37:24-26)
6) Der Glaube daran, dass die scharfe Brücke (As-Sirat) existiert, die über das Höllenfeuer führt und dass die Menschen darauf werden gehen müssen:
(Und unter euch ist niemand, der nicht vor ihr (der Hölle) erscheinen wird. Dies obliegt deinem Herrn als eine unabwendbare beschlossene Sache. Dann erretten Wir diejenigen, die gottesfürchtig waren, und lassen die, die Unrecht tun, in ihr auf den Knien zurück.) (Qur´an 19:71-72)
7) Der Glaube daran, dass die Werke der Menschen bei Allah gewogen werden. Die Wohltäter werden für ihren Glauben, für ihre Wohltaten, ihren Gehorsam gegenüber den Propheten mit Gutem entsprechend belohnt, und die Übeltäter für ihren Unglauben, ihre Sünden und für ihren Ungehorsam gegenüber den Propheten entsprechend bestraft:
(Und Wir stellen die gerechten Waagen für den Tag der Auferstehung auf. Und so wird keiner Seele in irgendetwas Unrecht zugefügt; und wäre es auch das Gewicht eines Senfkornes, bringen Wir es herbei. Und Wir genügen, um Rechenschaft entgegenzunehmen.) (Qur´an 21:47)
8) Der Glaube an die Anfertigung von Blättern und Büchern, in denen die Werke der Menschen eingetragen sind:
(Wem nun sein Buch in seine Rechte gereicht wird, für den wird eine leichte Abrechnung erfolgen, und er wird froh zu seinen Angehörigen zurückkehren. Wem aber sein Buch hinter seinem Rücken gereicht wird, der wird rufen: ‚Was für ein Verderben!’ Und er wird im Feuerbrand brennen.) (Qur´an 84:7-12)
9) Der Glaube daran, dass man entweder im Paradies oder in der Hölle für immer in einem endlosen Leben ewig weilt. Der Erhabene sagt darüber:
(Diejenigen von den Besitzern des Buches und den Polytheisten, die ungläubig sind, werden im Feuer der Hölle sein; darin werden sie ewig weilen. Sie sind die schlimmsten unter den Geschöpfen. Die aber, die glauben und die guten Werke tun, sind die besten unter den Geschöpfen. Ihr Lohn bei ihrem Herrn sind die Gärten von Eden, unter denen Bäche fließen; darin werden sie auf immer ewig weilen. Allah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Das ist für den bestimmt, der seinen Herrn fürchtet.) (Qur´an 98:6-8)
10) Dazu gehört nicht zuletzt auch der Glaube an die Existenz der Quelle, die Allah Seinem Gesandten Muhammad und dessen Anhängern im Paradies schenkt, von deren Wasser sie trinken und danach für immer keinen Durst mehr verspüren werden. Man muss auch daran glauben, dass der Propheten Muhammad Fürsprache für die Gläubigen einlegt, sowie auch an alles andere, das uns der Prophet Muhammad hiervon berichtet hat.